ASBACH: EINE NEUE KIRCHE WIRD GEBAUT

Von BGR Josef Schmaißer, Pfarrer i. R., Geiselhöring; 1999


Der Bauantrag an den Bischof

Schon am 28. April 1870 wird der Bauantrag an den Bischof gesandt: 

"Hofkirchen und Asbach, im 28. April 1870

Hochwürdigster Herr Bischof, gnädigster Bischof und Herr! 

Den Neubau der Nebenkirche Asbach betreffend

Die Nebenkirche in Asbach ist in Folge schlechter Struktur und fortgesetzter baulicher Vernachlässigung derartig ruinös geworden, daß auf das technische Gutachten der königlichen Baubehörde Landshut hier von Seite der königlichen Distriktspolizeibehörde auf deren sofortige Schließung erkannt werden mußte, weil eine ergibige, den Einsturz verhindernde Reparatur gar nicht mehr möglich ist.

Die Kirchengemeinde Asbach hat nun, da die gegenwärtige Kirche irreparabel ist, auch sonst ihrem Zwecke nicht entspricht, teils wegen Abseitslage, teils wegen unzureichenden Raumes, den einstimmigen Beschluß gefaßt, daß zu einem Neubau geschritten und derselbe in der Mitte des Dorfes auf einen erhöhten Platz verlegt werde, wozu das Areal unentgeltlich hergibt, Holz, Sand und Steine liefert und alle Spanndienste leistet, desgleichen den Abbruch der alten, einsturzdrohenden Kirche nach erfolgter kirchlichen und polizeilichen Bewilligung, um welch erstere hiermit propter periculum in mora geziemend gebeten wird, übernimmt.

Freilich beträgt das Gesamtvermögen der Kirche nur 3 200 Gulden, worunter 900 fl (Gulden) hingeliehener Kapitalien sich befinden und deshalb ist die Verlegenheit betreffs der aufzubringenden Baumittel über die Maßen groß; da aber außer dem Neubau kein anderer Ausweg übrig bleibt, so übernimmt die kleine, schwer belastete Gemeinde das große Werk im Vertrauen auf Gottes Beistand und auf die vielen Seiten bereits zugesagten Unterstützungen von Privaten sowie auf die liebreiche Hilfe der zuständigen geistlichen und weltlichen Behörden.

Aus diesem Grunde stellt dieselbe an Euere Bischöfliche Gnaden die untertänigste Bitte: Hochdieselben möchten die gnädigste Zustimmung zur Gewährung der zu erbittenden Concurrenzbeiträge aus den Mitteln der vermöglichen Kirchenstiftungen der Diözese nicht versagen sowie auch einer etwa notwendig werdenden Kirchenkollekte huldvollst Genehmigung zuteil werden lassen, damit denjenigen, welche stets willig zur Unterstützung anderer bereit waren, in ihrer Bedrängnis geholfen werde.

Der Trost, in unserer Mitte eine Kirche zu haben, wollen wir um alles in der Welt nicht entbehren, deshalb lassen wir es an den möglichen Leistungen nicht fehlen; weil aber unsere Mittel bei weitem nicht ausreichen, so müssen wir die christliche Nächstenliebe in Anspruch nehmen und deshalb in erster Reihe unsere geistliche Oberbehörde, unseren allverehrten Hochwürdigsten Herrn Bischof, um seine gnädige Beihilfe anflehen. Vertrauend auf Gottes Hilfe und Euerer Bischöflichen Gnaden wirksamen Beistand zeichnen in tiefster Ehrfurcht:

Die Kirchengemeindemitglieder Asbachs, Pfarrei Hofkirchen

Buchberger, Bürgermeister 

Daffner, Beigeordneter 

Kammermayer, Ständl, Kirchinger, Leb ... (unleserlich)"

"Grundriß der neuen Kirche zu Asbach" aud dem Plan von Maurermeister Dendl aus Postau

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