Edelweiß-Schützen Weichs e.V.

- Chronik -

Der Schützenverein Edelweiß Weichs wurde im Jahr 1922 im damaligen Gasthaus Zeislmeier (nach dem Zweiten Weltkrieg Gasthaus Windl) gegründet. Gründer war, so ist es auf der Rückseite der Königskette eingraviert, Peter Steinherr. Er übte das Amt des 1. Schützenmeisters bis 1937 aus. Leider existieren aus der Zeit der Gründung bzw. Wiedergründung keine schriftlichen Aufzeichnungen. Die Angaben hierzu stammen aus den Erinnerungen verschiedener älterer Mitbürger des Ortes.

Im Besitz des Vereins befinden sich zwei Zinnpokale aus der Gründerzeit, von denen der eine die Jahreszahl 1928 trägt. Thomas Zeislmeier sen. († 2003), der dem Schützenverein  1925 beitrat, überlieferte, dass dieser Pokal von einem großen Preis- und Pokalschießen stammt, das 1928 in Weichs abgehalten wurde. Damals wurde noch mit dem Zimmerstutzen geschossen. Aus Anlass dieses Pokalschießens wurde sogar extra eine Art Schießhalle aufgebaut. Zu jener Zeit stammten viele Mitglieder des Vereins aus den Nachbarortschaften Osterham und Hofkirchen.

Der zweite, noch ältere Pokal ist ohne Gravur bzw. Jahreszahl. Thomas Zeislmeier erinnerte  sich aber, dass dieser Pokal schon im Besitz des Vereins war, als er sich 1925 den Edelweißschützen anschloss. Nach seiner Erinnerung handelt es sich dabei um einen Wanderpokal, den die Schützen aus Weichs nach dreimaligem Gewinn behalten durften. Wo der Pokal herstammt, oder aus welchem Grund er ausgeschossen wurde, bleibt jedoch ungeklärt.

Thomas Zeislmeier erzählte auch eine Anekdote aus der Gründerzeit, wonach 1926 von den Schützen ein Maibaum aus dem Wald gestohlen wurde. In diesem Jahr „benötigten“ aber auch Vereine aus den Nachbarortschaften Maibäume und man bediente sich unter anderem auch aus dem Staatsforst. Dies blieb jedoch nicht unentdeckt. Nachdem der Maibaum in Weichs bereits aufgestellt war, musste er auf Veranlassung des Försters wieder umgelegt werden, da der Verdacht bestand, er stamme aus den staatlichen Wäldern. Weitere Nachforschungen in dieser Richtung durch den Förster brachten jedoch keinen konkreten Verdacht. Der Maibaum blieb im Besitz der Edelweißschützen und wurde im Herbst desselben Jahres, mit Trauerflor und grünem Wipfel versehen, wieder aufgestellt. Beim Aufstellen brach jedoch der nachträglich angebrachte grüne Wipfel. Ob dieser Vorfall mit dem vermeintlich unrechtmäßigen Besitz des Baumes in Zusammenhang gebracht werden kann, bleibt der Fantasie eines jeden Einzelnen überlassen.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Vereinsleben aufgegeben. Grund dafür war wohl unter anderem auch, dass im Jahre 1937 die Vereinskasse der Edelweißschützen von der SA geprüft und beschlagnahmt wurde. Auch an diesen Vorfall konnte sich Thomas Zeislmeier noch gut erinnern. Was mit dem Vereinsvermögen geschah, ist nicht mehr aufzuklären.

Wiedergründung im Jahr 1956

Im Jahr 1956 erfolgte die Wiedergründung des Schützenvereins. Als Initiatoren sind Thomas Zeislmeier sen., Hans Windl sen., Franz Schwarzfischer und Ludwig Steinherr sen. zu nennen.

Bei der Gründungsversammlung im Frühjahr 1956 im Gasthaus Windl wurde beschlossen, den Schützenverein Edelweiß Weichs wieder ins Leben zu rufen. Zum Vorstand wurde Ludwig Steinherr sen. gewählt (im Amt bis 1964). Der Schießbetrieb konnte jedoch mangels eines Gewehres nicht gleich aufgenommen werden. Um diesen Missstand zu beseitigen musste ein Spender gefunden werden, da der Verein über keinerlei finanzielle Mittel verfügte. Durch den Herbergswirt Hans Windl sen. konnte als Spender für eines der ersten Vereinsgewehre die Brauerei Erl in Geiselhöring gewonnen werden. Nun stand dem Schießbetrieb nichts mehr im Wege.

In dieser Zeit bestand mit dem Schützenverein „Eichenlaub“ im Gasthaus Krippner (jetzt Bamer bzw. Wirth) noch ein weiterer Schützenverein in Weichs. Dieser wurde 1925 gegründet und löste sich bald nach der Wiedergründung der Edelweißschützen auf. Die Mitglieder schlossen sich weitgehend den Edelweißschützen an. Der Verein Edelweiß Weichs zählte zu diesem Zeitpunkt ca. 60 Mitglieder.

Unter der Vorstandschaft von Ludwig Steinherr sen. wurde 1960 eine Schützenkette angeschafft, die durch Spenden und Sammlungen finanziert und von Georg Winbauer aus Geiselhöring angefertigt wurde.

Anfänglich wurde im alten Gasthaus Windl mit dem Luftgewehr vom Gastzimmer durch das Nebenzimmer in die Küche geschossen. Nach dem Neubau des Gasthauses im Jahre 1963 stand den Schützen im Keller ein solider Schießstand mit fünf Ständen zur Verfügung.

Von 1965 bis 1967 übte Hermann Ramsauer das Amt des 1. Schützenmeisters aus. Ihm folgte bis 1971 Otto Ramsauer jun. Seit 1972 lenkt – mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1984 (Karl Windl) –  Rupert Englbrecht die Geschicke des Vereins. 

Im Jahr 1971 wurde unter der Vorstandschaft von Otto Ramsauer jun. die erste einheitliche Vereinskleidung angeschafft.

1980 gab Hans Windl die Gastwirtschaft auf und die Edelweißschützen zogen ins Gasthaus Bamer, jetzt Gasthaus Wirth, um. Um eine Trainingsmöglichkeit zu haben, wurden im Speicher des Gasthauses drei provisorische Schießstände aufgebaut. Die Rundenwettkämpfe 1981 konnten beim Nachbarverein in Grafentraubach ausgetragen werden. Im Jahr 1982 konnte nach einem Saalanbau des Gasthauses Bamer der neue, großzügige Schießstand mit acht Ständen im Keller des Anbaus eingeweiht werden.

Gründung eines eingetragenen Vereins 1984

Ein wichtiges Datum für den Verein ist der 8. Juni 1984. An diesem Tag wurde von der Generalversammlung eine Vereinssatzung beschlossen. Am 3. August 1984 wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Straubing eingetragen. Er führt seit diesem Zeitpunkt den Namen „Edelweiß Weichs e.V.“. Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Vereinszweck ist – so steht es in § 2 der Satzung – die Durchführung gemeinschaftlicher Schießübungen mit Sportwaffen und die Förderung des Jugendschießsports.

1985 kleideten sich die Schützen unter der Führung von Schützenmeister Rupert Englbrecht neu ein.

Im Jahr 1990 entwarf man in gemeinschaftlicher Arbeit ein Vereinsemblem. Das überwiegend in den Farben grün und gelb gehaltene Emblem zeigt in der unteren Hälfte das Gemeindewappen der Gemeinde Laberweinting auf bayerischem Rautenmuster. Die Raute wird nach oben durch den symbolisch dargestellten Bayerbach abgeschlossen. In der oberen Hälfte sind Gewehr und Scheibe als Sinnbild für den Schießsport abgebildet. Darunter in der Mitte das Edelweiß, das den Schützen aus Weichs ihren Namen gibt.

Ein technologischer Sprung wurde im Jahr 1996 durch den Kauf einer elektronischen Auswertmaschine vollzogen. Damit wurde die Feststellung der Schießergebnisse deutlich vereinfacht und beschleunigt. Ende 1996 kamen mehrere junge Nachwuchsschützen zum Verein, nachdem etliche Jahre kein Neuzugang zu verzeichnen war. Im darauffolgenden Jahr wurden dann zwei Jugendgewehre angeschafft. Zum Fasching 1998/99 fand die bislang letzte Faschingsveranstaltung gemeinsam mit der Feuerwehr statt.

Im Jahr 1999 haben sich die Schützen im Hinblick auf die anstehenden Gründungsfeste mit neuen Vereinsjacken ausgestattet. Um auch bei sportlichen Aktivitäten für ein einheitliches Erscheinungsbild zu sorgen, wurden im Frühjahr 2003 zusätzlich Sweat-Shirts und Polo-Shirts besorgt. Die waffentechnische Ausrüstung wurde in den Jahren 2001 und 2002 durch den Kauf von zwei modernen Pressluftgewehren auf den neuesten Stand gebracht. 2006 wurde im Vorraum des Schießstandes ein Kompressor aufgestellt und 2012 eine Luftpistole angeschafft. Im Jahr 2010 wurde der Schießstand umfassend modernisiert und mit einer neuen Beleuchtung versehen.

Nach 1990,1996, 2001 und 2006 organisierten die Edelweißschützen im Mai 2013 abermals das jährlich stattfindende Gemeindepokalschießen mit Schießen um den Josef-Keufl-Pokal.

Dem allgemeinen Trend folgend sind die Edelweißschützen seit Sommer 2001 auch im Internet vertreten. Unter der Adresse www.bachlertal.de ist eine ganze Reihe von Informationen und Bildern abrufbar. Neben der Chronik und einer kurzen Vorstellung des Vereins und der Mannschaften sind u .a. auch die aktuellen Tabellen im world-wide-web zu finden.

Die beiden langjährigen Schützen Franz Bamer und Ludwig Steinherr erhielten 2006 aus der Hand von Gauschützenmeister Ose für ihre Verdienste um den Schießsport das Bayer. Protektoratsabzeichen in Silber und das Deutsche Protektoratsabzeichen in Silber. Rupert Englbrecht wurde für sein ehrenamtliches Engagement beim Schützenverein im Jahr 2012 mit dem Ehrenzeichen der Gemeinde ausgezeichnet.

Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft im Jahr 2014 wurde ein Generationswechsel vollzogen. Rupert Englbrecht erklärte, nach über 40 Jahren als 1. Schützenmeister nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Er schlug als Nachfolger den bisherigen 2. Schützenmeister Tobias Knott vor, der anschließend gewählt wurde.

Ehrenabend 2004

Im Rahmen der Generalversammlung fand im Januar 2004 ein großer Ehrenabend statt. Eine Reihe von verdienten und treuen Mitgliedern wurden für langjährige Mitgliedschaft beim Verein und beim Labergau durch Gauschützenmeister Kurt Ose und Schützenmeister Englbrecht geehrt. Aus der Hand von Schützenmeister Englbrecht erhielten Alois Bayer jun., Herbert Kirchmeier, Josef Kraus sen., Herbert Lustig, Ludwig Peintner sen., Otto Pritscher, Konrad Ramsauer, Rudolf Roider, Ludwig Steinherr sen. und Johann Zeislmeier eine Ehrenurkunde des Vereins für langjährige Mitgliedschaft.

Gauschützenmeister Kurt Ose überreichte die Ehrungen und Auszeichnungen namens des DSB, des BSSB und des Labergaus. Als Anerkennung für die geleisteten Arbeiten im Verein und die Förderung des Schießsports erhielten Schriftführer Johann Ramsauer und die Wirtin des Vereinslokals, Waltraud Wirth, die Verdienstnadel des Labergaus in Bronze. Für 25-jährige Mitgliedschaft beim Labergau im BSSB wurden 15 Mitglieder mit der Ehrennadel des DSB und des BSSB in Silber sowie mit der Verdienstnadel des Labergaus in Bronze ausgezeichnet: Franz Bamer, Rupert Englbrecht, Georg Gerl, Josef Haslbeck, Johann Gerl, Josef Kraus jun., Helmut Peintner, Alfred Peintner, Johann Schiegl, Peter Schwarzfischer, Ludwig Steinherr jun., Robert Steinherr, Karl Windl, Albin Korber und Ludwig Peintner. Auf 40-jährige Mitgliedschaft beim BSSB können die Schützenkameraden Otto Huber, Otto Ramsauer und Thomas Zeislmeier zurückblicken. Aus der Hand von Gauschützenmeister Ose wurde ihnen aus diesem Grunde die Ehrennadel des DSB und des BSSB in Gold sowie die Verdienstnadel des Labergaus in Bronze überreicht.

Rundenwettkämpfe im Labergau und sportliche Erfolge

Im Jahr 1962 schloss sich der Schützenverein Edelweiß Weichs dem Labergau im BSSB an.

Die erste Wettkampfsaison 1962/63 bestritten die Schützen aus Weichs in der Gruppe 4 mit den Vereinen aus Penk, Hagenau und Osterham. Geschossen wurden damals drei Serien zu je fünf Schuss, wobei die besten zwei Serien gewertet wurden. Man belegte zum Abschluss der Saison den dritten Platz. Ein Jahr später verbesserte man sich auf den zweiten Platz. 1965/66 wurden die Edelweißschützen Dritter hinter Niederlindhart und Hagenau. Von 1966 bis 1972 nahm der Verein nicht an den Rundenwettkämpfen teil.

Ab 1973 ging es dann in sportlicher Hinsicht wieder aufwärts. Der Verein beteiligte sich wieder an den Wettkämpfen im Labergau. Begonnen wurde in der C-Klasse und in den folgenden Jahren kämpfte man sich durch alle Klassen nach oben.

Die sportlich erfolgreichste Zeit waren für die Edelweißschützen die Jahre 1979 und 1986. In diesen Jahren stieg die erste Mannschaft in die Bezirksliga Niederbayern auf. Leider konnte man sich jeweils nur ein Jahr lang in dieser Klasse halten. Diese Erfolge sind umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass sich nur ortsansässige Schützen beteiligten und die kleine Ortschaft Weichs nur ca. 160 Einwohner zählt.

Erwähnenswert ist auch die Meisterschaft der 2. Mannschaft in der Saison 2001/02 in der D-Klasse 4 und der daraus resultierende Aufstieg in die C-Klasse. Als Folge dieses Aufstiegs wurde zur Rundenwettkampfsaison 2002/03 eine 3. Mannschaft ins Leben gerufen. Ab der Saison 2002/03 beteiligte sich der Verein somit mit drei Mannschaften und ca. 16 aktiven Schützen an den Rundenwettkämpfen des Labergaus.

Im Jahr 2004 wurde Renate Blendl Gaudamenkönigin des Schützengaus.

Große sportliche Erfolge konnten bei den Gaumeisterschaften 2006, 2007 und 2008 errungen werden. In diesen Jahren belegte die Mannschaft in der Altersklasse den 1. Platz mit dem Luftgewehr. In 2009 konnten die Schützen des Vereins bei den Gaumeisterschaften insgesamt neun Meistertitel verzeichnen (Luftgewehr und KK).

Ab der Rundenwettkampfsaison 2008/09 nahmen nur mehr zwei Mannschaften an den Rundenwettkämpfen teil. 

Sehr erfolgreich waren die Edelweißschützen beim Gemeindepokalschießen 2012 mit dem erster Platz sowie dem zweiten Platz beim Josef-Keufl-Pokal.

Aktuell beteiligt sich der Verein mit zwei Mannschaften und ca. 12 aktiven Schützen an den Rundenwettkämpfen des Labergaus

Johann Ramsauer 2017