Starkbierfest 2009


Bachinus: Yes, we can !!

Vier umjubelte Beiträge beim Starkbierfest der FFW - Kommandant hatte gebrannt

 

 

Das Starkbierfest im Bachlertal hat sich vom Geheim-Tipp zu einem richtigen Pfaffenator-Event im Gasthaus Roßmeier entwickelt. Auf vier Säulen war der Erfolg der diesjährigen Feuerwehr-Veranstaltung begründet.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte die bayrische Bläsergruppe "Masblusik" unter der Leitung von Ulrich Goss. Als auswärtiger Gast war der 13-jährige Gstanzlsänger Andi Heindl aus Waging gekommen. Für eine scharfe Fastenpredigt sorgte "Bachinus", alias Werner Kagermeier und als Überraschung trat die einheimische "100-Liter-Band" auf. Für das leibliche Wohl sorgte die Gastwirtsfamilie Roßmeier mit verschiedenen Speisen und Brotzeiten.

Bereits um 17:30 Uhr wurden im Roßmeier-Saal die Plätze eingenommen. Um 19 Uhr war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Bläsergruppe "Masblusik" eröffnete die Veranstaltung mit schwungvollen Musikbeiträgen. Feuerwehrvorstand Johann Bergmaier konnte zum offiziellen Auftakt das komplette Führungstrio aus dem Laberweintinger Rathaus begrüßen. Bürgermeister Xaver Eggl, 2. BGM Alfons Zehentbauer und 3. BGM Ludwig Peintner waren mit ihren Ehefrauen anwesend. Aus dem Gemeinderat verfolgten Karin Glöbel, Eduard Meindl und Josef Leupacher die Veranstaltung. Unter den Besuchern war auch Brauereichef Andreas Stöttner als Hersteller des "Pfaffenator", dem Starkbier, welches zum Ausschank kam.

Was zum Auftakt des Abendprogramms als "Versuch" angekündigt wurde, versetzte die Gäste im Saal gleich zu Beginn ins Staunen. Vier junge Burschen aus dem heimischen Landstrich marschierten unter bayrischen Klängen auf die "Bachler-Bühne". Das Begrüßungslied "Jessas Leid, heid gibts a Musi..." war die Premiere für Andreas Pritscher, Matthias Guggenberger, Florian Pritscher und Benjamin Meindl. Mit einer umgeschriebenen Version überraschten sie die Zuhörer und ernteten begeisterten Beifall. Denn mit spitzigen Versen wurden die einzelnen Personen bedacht. Zum Lieblingsthema des Abends wurden die Einwohner des Ortsteils Asbach, die auf dem Bachlerball nur mit zwei Personen vertreten waren.

Danach folgte der Auftritt des aus Funk- und Fernsehen bekannten jungen Gstanzlsängers Andi Heindl aus Waging, der mit seinen 13 Jahren und seiner "Ziach" wie ein erfahrener Volkssänger auftrat. In Versform stellte er sich und seine Heimat vor. Mit kernigen Witzen und Aussagen erntete er viel Beifall: "Ist deine Schwester dürr und mager, bekommst du niemals einen Schwager!" oder "...euer Stöttner-Bräu, der braut no a gscheids Bier, woas de andern sieden woas i ned". Natürlich kamen die örtlichen Politiker nicht ungeschoren davon. Allen voran Bürgermeister Xaver Eggl, der als begeisterter Freizeit-Radfahrer mit einem Mofa zusammenstieß, und direkten Kontakt zur Straßenoberfläche hatte.

Wie ein Ritual vollzog sich dann der Einmarsch von Fastenprediger "Bachinus" (Werner Kagermeier), der von Masblusik mit einem Marsch auf die Bühne geleitet wurde. In der rechten Hand die Mappe mit der Fastenpredigt, in der anderen Hand den irdenen Maßkrug zum löschen des Durstes. Im landespolitischen Teil ging der Redner mit der Regierung und ihrer Aufsichtspflicht bei den Pleite-Banken schwer ins Gericht. Man hätte den Transrapid zweimal bauen können, einmal vom Flughafen zum Hauptbahnhof, und das andere Mal vom Flughaufen nach Hofkirchen, die vergeigten Euros der BayernLB hätten dazu locker gereicht, so der Redner.  Horst Seehofer bezeichnete er als den "Bavarian Obama" und   "...dass Schwarze an der Regierung sind, dass ist für uns in Bayern nichts neues! - früher sind wir gut damit gefahren, aber in letzter Zeit haben sie stark nach gelassen! Die CSU wird künftig nur noch 25 % der Wählerstimmen haben, denn genau dies ist der Raucher-Anteil in Bayern und nur die Raucher werden künftig die CSU wählen, so der Redner. Bachinus nutzte den weithin bekannten Ausspruch "Yes, we can!" und bezog ihn auf die Gemeinde und auf den Landstrich, sich in der aktuellen Wirtschaftskrise nicht unterkriegen zu lassen. Unverständnis äußerte der Referent über die Gemeinde-Politiker, die vor einem Jahr beim Starkbierfest vor der Wahl anwesend waren, diesmal aber nicht gekommen waren. Offensichtlich seien diese krank, und müssen wegen "Durchfall" das Bett hüten. Die abgelehnte Biogasanlage in Grafentraubach war ebenso Thema, wie der Bürgersteig und die sanierte Straße zwischen Hofkirchen und Haimelkofen. Der Fastenprediger nutzte sein schauspielerisches Talent und agierte zum einen spitzfing und süffisant, aber auch entschieden und mahnend. Auch von den Neulingen im Bachlertal, Filmschauspielerin Elisabeth Lanz, Pfarrer Josef Rohrmeier, Mesner Josef Danzer und Spielertrainer Andreas Breundl wußte der Prediger zu berichten. Zum heimlichen Star der Fastenpredigt avancierte Hofkirchens Feuerwehrkommandant Arthur Saller, der von Bachinus als "Commander number one" bezeichnet wurde. Als seine Kleidung bei Umbauarbeiten in Brand geriet, und er sich dabei die Wade verbrannte, musste schnell gelöscht werden. Der "Commander" wollte diesen Vorfall geheim halten, da ja ein Feuerwehrkommandant -praktisch Kraft seines Amtes - unbrennbar ist. Aber Bachinus hat die Zuhörer in allen Einzelheiten über den Vorfall informiert.

Mit zünftigen Klängen unterhielt die Bläsergruppe Masblusik die anwesenden Pfaffenator-Freunde. Fortgesetzt wurde die Veranstaltung mit einem weiteren Auftritt von Gstanzlsänger Andi Heindl und der "100-Liter-Band", die sich mit insgesamt vier Beiträgen für die Zukunft empfahl.

090314