Bachler Buam


Die Tanzkapelle "Bachler Buam"

Von der Gründung 1967 und Umbenennung bis zur Jahrtausendwende

Der Name "Bachler" wird abgeleitet vom "Bach" Bayerbach der das Bachlertal von Süden nach Norden durchfließt und in Laberweinting in die "Kleine Laber" mündet. In diesem Landstrich wurden früher die politischen Gemeinden Asbach, Haimelkofen, Hofkirchen, Osterham und Weichs genannt.

Es gibt den Bachler - Stammtisch, den Bachler Weißbiercup und als ersten eingetragenen Verein, den Bachler Obst- und Gartenbauverein e.V. 1998. Die jüngste Gruppe in der Reihe sind die Bachler Faschingsfreunde 2000.

Der Begriff "Bachler" hat die Zeit überdauert, aber ins gesellschaftliche Leben hat der Begriff "Bachler" erst 1967 Einzug gehalten. Vier junge Burschen hatten sich damals der Tanzmusik gewidmet und nannten sich auf den Tanzbühnen der Region ganz offiziell "Bachler Buam". Innerhalb kürzester Zeit erlangten die vier Musiker große Beliebtheit und machten dem Namen "Bachler" alle Ehre. Vor ihren Musikinstrumenten stand auf der Bühne ein Notenständer mit einer sehr harmonisch gestalteten Logo-Tafel, die von Alfons Fels aus Haimelkofen gemalt wurde. Schon 1967 nahm man engen Bezug zur Heimat und zeigte im Vordergrund den Bach, mit einer kleinen Brücke, die grünen Wiesen und im Hintergrund die Kirche St. Peter von Hofkirchen.

Eine Chronik über die Aktivitäten und Erlebnisse stellt Karl Fuß, der ehemalige Mann am Schlagzeug näher vor:

Man schrieb das Jahr 1967, als sich in Hofkirchen vier junge Musiker zusammentaten und die Tanzkapelle "Bachler Buam" gründeten. Es waren dies:

  • Sebastian Guggenberger, Haimelkofen

  • Ludwig Kammermayer, Osterham

  • Josef Lichtinger, Osterham

  • Karl Fuß, Osterham


von li: Sebastian Guggenberger, Haimelkofen - Karl Fuß, Osterham - Josef Lichtinger, Osterham - Ludwig Kammermayer, Osterham

Die ersten öffentlichen Auftritte fanden im Herbst 1967 statt. Offiziell traten die "Bachler Buam" dann ab Silvester 1967/68 ins Rampenlicht.


Probe im Roßmeiersaal im Herbst 1967 - von li. Karl Fuß, Ludwig Kammermayer, Sebastian Guggenberger und Josef Lichtinger


Noch im Jahr 1967 setzte man ein Inserat in die Laberzeitung

Und schon bald folgten die ersten Auftritte:

An Silvester war man beim Gastwirt Röhrl-Hierl in Pfakofen, am 7. Januar 1968 in Wallkofen, am 13. Januar in Iffelkofen und am Sonntag den 14. Jan. spielte man beim Faschingsball in Weichs.

Die Bachler Buam gastierten u.a. in Niederlindhart, Schierling, Langenhettenbach, Grafentraubach, Neufahrn, Bayerbach, Buchhausen, Moosthann, Paindlkofen, Veitsbuch, Hadersbach, Geiselhöring, Sallach, Laberweinting, Mitterhaselbach, Mallersdorf, Mengkofen, Weichshofen, Inkofen, Schmatzhausen, Salzdorf, Laaberberg, Paindlkofen, Eitting, Ettenkofen, Allkofen, Oberdörnbach, Holztraubach, Weng und  Bachhorn. In 15 Monaten hatte man die stolze Zahl von 74 Auftritten hinter sich gebracht.

Hauptsächlich hörte man die Gruppe natürlich in Hofkirchen und Weichs. Davon allein 13 registrierte Auftritte im Jahr 1968 in Hofkirchen, Gasthaus Roßmeier.

Das Quartet erlangte schnell einen respektablen Bekanntheitsgrad, während im ersten Halbjahr die Zeitungsinserate aussagten: "Es spielen für Sie die Bachler-Buam", so konnte man beim Burschenverein in Mengkofen am 27. Juli  lesen: "Es spielen die beliebten Bachler-Buam".

Hauptsächlich spielte die Kapelle zum Tanz bei Landjugendveranstaltungen, bei Bällen und bei Hochzeiten. Darunter sind auch einige interessante Veranstaltungen, so lud man am 18. Febr. 1968 zum "Bäuschlhauer-Ball" nach Hofkirchen

Am 1. Mai war man in Hofkirchen beim "Großen Mai-Tanz" der Kath. Landjugend Hofkirchen und am 19. Mai ebenfalls im Roßmeier-Saal beim Maitanz der Wilhelm Tell Schützen Hofkirchen (Verein erloschen) in Hofkirchen.


Die Formation lud zum Hochzeitstanz beim Brautpaar Norbert Neumeier/ Maria Schuh und an Silvester spielten die Vier in Neufahrn.

Am 1. Januar 1969 schied Karl Fuß wegen Einberufung zur Bundeswehr aus. Das Schlagzeug wurde neu besetzt und man spielte weiter bis zum Ende des Faschings 1969. Nachdem der "Chef" der Kapelle, Ludwig Kammermayer, ebenfalls zum Militärdienst mußte, war das Ende für die Kapelle "Bachler Buam" gekommen. Für die "Bachler Buam" waren die rund 1 1/2 Jahre "auf den Brettern, die für sie damals die Welt bedeuteten" eine schöne, interessante und erlebnisreiche Zeit, die ihnen viel Spaß und Freude brachte und die von großer Kameradschaft getragen war. Sie werden sich ihr Leben lang gerne an diese schöne Zeit erinnern.

 


Anschluß an die "Bachlerer Buam"

Aus beruflichen Gründen war es den vier Gründern nicht möglich, weiterhin mit der gleichen Hingabe die Tanzmusik zu spielen. Nach der Band-Auflösung ging man gelegentlich auf die Bühne und erfreute die Tanzgesellschaft mit flotten Rhythmen. Bei Faschingsveranstaltungen und ausgesuchten privaten Feierlichkeiten musizierte man in der näheren Umgebung.

Für die Jazz-Musik hatte man im laufe der Jahre immer weiniger Zeit. Auch Musiker haben eine Leidenschaft für das "schwache" Geschlecht, und so führten sie ihre Traumfrauen vor den Traualtar, gründeten Familien und erbauten sich ein neues Zuhause.

Als der Nachwuchs geboren war, kam die alte Leidenschaft wieder zum Vorschein. Einen Musiker zieht es immer wieder auf die Bühne und so wurde es Zeit, wieder gemeinsam aktiv zu werden. Josef Lichtinger, der ehemalige Saxophonist und Trompeter aus Osterham war auf der Suche nach neuen Band-Mitgliedern. Er selber wechselte ans Keyboard und holte sich einen neuen Gittaristen. Mit dem "Bachler" Otto Huber aus Weichs, der vorher bei den "Tornados" spielte, war das erste Mitglied gefunden. Als Bassist kam Ludwig Reitinger (ehem. Mitglied bei "Black Cats") aus Geiselhöring dazu. Das Quartett vervollständigte am Schlagzeug Rudi Dürr aus Leiblfing. (Nach einigen Jahren war dann Schlagzeugprofi Josef Stadler aus Langenhettenbach im Einsatz)


von li: Otto Huber, Josef Stadler, Ludwig Reitinger und Josef Lichtinger 1995 in Bayerbach

1981 war es dann soweit, und die neuformierte Musikgruppe konnte los legen. Die neue Kapelle benötigte natürlich einen neuen Namen. Ganz dem Zeitgeist folgend, - indem die englischen Namen und Begriffe modern waren -, orientierte man sich am berühmten Namen der "Bachler Buam" - und so entstanden die "River Boys". Die Musik von den "alten Bachler Buam" hatte großen Charakter und wurde auch in moderner Form gern gehört. So hatte man ausreichend Auftritte und spielte bei Hochzeiten, Faschingsveranstaltungen und vielen anderen Festen. Mit der Deutschen Bundesbahn ging man auf Reisen und trat in Würzburg, Bamberg und Veitshöchheim auf. Als Tanzband am jeweiligen Zielort erfreuten die Niederbayern die Reisezugteilnehmer und oft konnte man vor der Veranstaltung erwartungsvoll von den Besuchern hören: "Heid spuin wieder Bachler ..." Viele einmalige Erlebnisse machten die Auftritte für das Quartett unvergesslich.


von li: Josef Lichtinger, Gastmusiker Werner Zankl und an der Gitarre Otto Huber im Jahr 2002 in Hofkirchen

Nach einer Spielzeit von fast 20 Jahren wurden die Instrumente  zur Seite gelegt. Aber auch im 3. Jahrtausend werden bei speziellen Anlässen, wie Fahnenmutterbitten, Schirmherrnbitten oder Geburtstagen die Klanginstrumente von den "Bachler Buam" hervor geholt. Mit der Unterstützung von Trompeter Josef Eisenhut aus Laberweinting wird dann wieder für Stimmung gesorgt.

Die Bachler haben viel Musik im Blut. So hat sich aus der Familie von Josef Lichtinger, der als einziger in allen Formationen mitgewirkt hat, die Tradition fortgesetzt. Seine Tochter Renate Lichtinger hat ebenfalls eine Gruppe gegründet. In der Musikgruppe CANTARO haben sich junge Mädchen und Frauen zusammengefunden. Unter der Leitung von Renate wird wöchentlich eine andere Musik mit einem eigenen Charakter und Klangbild geprobt.  CANTARO übernimmt die musikalische Gestaltung von Jugendgottesdiensten, Erstkommunionen, Erntedankfeier, Hochzeitsgottesdienste, Kreuzwege bis hin zur Teilnahme an Adventssingen. Der Chor ist in der Region sehr beliebt und hat sich auch in den Nachbarlandkreisen einen Namen gemacht.

Fotos und Information: Karl Fuß, Josef Lichtinger

Paul Winderl 04/2004