Bei der Jahreshauptversammlung der
KLJB (Katholische Landjugendbewegung) Hofkirchen präsentierte die
Vorstandschaft nicht nur den Rechenschaftsbericht, sondern auch die
überraschende Neuigkeit, dass der Verein sieben Jahre älter ist als bisher
bekannt. Zu verdanken ist diese Erkenntnis dem Fund der allerersten Fahne,
auf der als Gründungsdatum 1923 angegeben ist.
Wie viele andere KLJB-Gruppen wurde auch Hofkirchen ursprünglich als
Burschenverein gegründet und erst später in eine katholische Landjugend
geändert. Bisher war man beim Gründungsdatum vom Jahr 1930 ausgegangen.
Auf der Suche nach einer früher vorhandenen Zweitfahne, stießen die
Vereinsverantwortlichen stattdessen auf dem Dachboden der Sakristei auf
eine bis dato völlig unbekannte Fahne des „Burschenverein Hofkirchen“.
Vermutlich war diese in der Zeit des Nationalsozialismus dort versteckt
worden und geriet dann in Vergessenheit. Ein erster Kostenvoranschlag
beziffert die Restaurierungskosten auf rund 5.000 Euro. Einen Großteil
dieser Kosten wird die Landjugend aus eigener Tasche bezahlen. „Wir hoffen
aber, einige Spender zu finden, die uns bei diesem finanziellen Kraftakt
unterstützen“, so Sophia Meindl, Vorsitzende der KLJB.
Zurück an der Vereinsspitze
Meindl war bei den vorangegangenen Wahlen zur neuen ersten Vorsitzenden
gewählt worden, nachdem sie dieses Amt schon bis 2012 inne hatte und
seither den Stellvertreterposten ausfüllte. Mit ihr steht Moritz Seeholzer
als neuer Vorsitzender an der Spitze der KLJB. In einem ebenfalls
reibungslosen Wahlgang waren Thomas Mühlbauer und Theresa Seeholzer zu den
beiden Stellvertretern gewählt worden. Mehr Schwierigkeiten hatte dagegen
die Besetzung der weiteren Vorstandspositionen bereitet. Am Ende standen
dann aber Florian Reindl als Kassier, Christine Gerl als zweiter Kassier,
Michael Ringlstetter als Schriftführer und Peter Stadler als
Jugendheimwart fest. Robert Stadler, Max Fels, Pia Rohrmeier und Eva
Schmid heißen die neuen Besitzer in der Vorstandschaft. Fabian Häusler und
Sebastian Meindl tragen die nächsten beiden Jahre die Fahne und mit Konrad
Stadler und Christian Schweiger führen zwei bewährte Kassenprüfer ihr Amt
fort.
Gelungene Premiere der Frühjahrsdult
In Puncto Jahresprogramm setzte die KLJB in den letzten beiden Jahren auf
Bewährtes. Im Berichtszeitraum wurden mehrere Altkleidersammlungen
durchgeführt, an der Dorfmeisterschaft der Edelweißschützen und am
Starkbierfest der Feuerwehr teilgenommen sowie der Erntedankaltar
geschmückt. Die Jugendlichen gestalteten einen Faschingswagen, zelteten in
Mitterfels, besuchten das Weinfest in Lichtenhaag, stellten den Nikolaus
und betreuten am Heilig Abend die Kinder beim Warten aufs Christkind. Den
Höhepunkt im Rechenschaftsbericht aber stellte die erstmals abgehaltene
Frühjahrsdult dar. Mehr als 2.000 Gäste zählte das drei Tage dauernde
Fest, über 30 Gruppen nahmen an dem am Samstagnachmittag abgehaltenen
Gaudiwettbewerb teil und zur Festrede am Sonntag war Finanzminister Markus
Söder gekommen. „Eine großartige Leistung für einen einzelnen Verein ein
solches Fest überhaupt zu organisieren und dann noch so erfolgreich
durchzuführen“, lobte Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier die
Vereinsführung in seinem Grußwort. Kreisjugendringvorsitzender Robert
Dollmann brachte ebenfalls seine Anerkennung zum Ausdruck, außerdem dankte
er allen bisher Verantwortlichen für ihr ehrenamtliches Engagement und bot
der neuen Führung die Unterstützung des Kreisjugendrings an. Phillip
Lermer vom KLJB-Kreisverband warb für eine Teilnahme an den überörtlichen
Landjugend-Veranstaltungen und stellte dabei insbesondere die
Jugendwallfahrt auf den Bogenberg am 24. Mai heraus. Zum Schluss ergriff
noch der scheidende zweite Vorsitzende Max Fels das Wort und lobte den
tollen Zusammenhalt der Mitglieder untereinander: „Das ist das Wichtigste
in einem Verein und genau deswegen war unser großes Fest letztes Jahr ein
so durchschlagender Erfolg.“ |