Ostern 2009


„D’ Ministranten vo Hofkircha tat’n bitt’n um a routs Oar“


Die Ministrantengruppe am Karfreitag im Jahr 2009 - Fabian Häusler, Sebastian Meindl, Thomas Mühlbauer, Marion Stadler, Kilian Schwierskott, Franziska Häusler, Patrick Saller und Felix Mühlbauer

Am Gründonnerstag und Karfreitag hört man die Ministranten mit ihren Schlawerln und Ratschen von Haus zu Haus ziehen. Sie bitten um ein Ei als Lohn für ihre ganzjährige Ministrantentätigkeit. Mit dem Geklapper ihrer aus Hartholz gefertigten Schlawerln machen sie sich lautstark bemerkbar. Die Glocken sind ja der Legende nach am Gründonnerstag nach dem Gloria nach Rom geflogen. In dieser Zeit müssen die Ratschen das Gebetläuten ersetzen.

Früher als in jedem Anwesen noch Hühner gehalten wurden gab es tatsächlich Eier als Belohnung. Meist waren sie roh, gerade von der Bäuerin aus dem Hühnerstall geholt. Ab und zu gab es auch gekochte und gefärbte. Heute ist das eher selten. Meist werden die fleißigen Helfer am Altar von der Hausfrau mit Geld oder Süßigkeiten beschenkt. Während die Ministranten in den meisten Häusern schon erwartet werden, muss in den Neubau-Siedlungen und bei Zugereisten manchmal erst der Brauch erklärt werden, bevor die verdutzten Bewohner mit ihrem Obolus herausrücken. Mit Geklapper und dem kräftigen Segensruf „Gelt’s Gott und Pfüa Gott“ ziehen sie dann weiter zum nächsten Haus.

 
090410

Richard Stadler