Hofkirchener Priester

 


..\martinszug\martinszug2013.htmlFestprediger: „Der Priester ist für die Treue geweiht“

Drei Jubelpriester mit zusammen 170 Priesterjahren


Die Jubilare v.li.n.re. Bischöflich Geistlicher Rat Josef Schmaißer, Pfarrer Josef Rohrmeier, Bischöflich Geistlicher Rat Johann Rohrmeier und Pfarrer Johannes Bäuml beim Festgottesdienst

Im Zeichen eines festlichen kirchlichen Ereignisses stand der Samstag in der Pfarrei Hofkirchen. Ortspfarrer Josef Rohrmeier wurde vor 50 Jahren im Dom zu Regensburg von Bischof Dr. Rudolf Graber zum Priester geweiht. Am 7. Juli 1963 feierte er in seinem Geburtsort Hofkirchen Primiz. Seit dem 1. September 2008 wirkt Josef Rohrmeier nun in der Pfarrei als Ruhestandspriester und ist für die Gläubigen ein wahrer „Glücksgriff“. Zur Mitfeier eingeladen waren Bischöflich Geistlicher Rat Josef Schmaißer und Bischöflich Geistlicher Rat Johann Rohrmeier, die beide vor 60 Jahren zum Priester geweiht wurden. Josef Schmaißer war 24 Jahre Pfarradministrator von Hofkirchen und Johann Rohrmeier, der Bruder von Josef Rohrmeier, wurde in Hofkirchen geboren und hat hier vor 60 Jahren seine Primiz gefeiert.
Die Jubilare durften sich über ein volles Gotteshaus freuen. Eine große Abordnung war aus der Pfarrei Alteglofsheim, dem früheren Wirkungsort von Pfarrer Josef Rohrmeier, vertreten.
Vom Roßmeierhof aus zogen die Ehrengäste und die Abordnungen der Vereine zur Pfarrkirche, den Weg schmückten geschmackvolle Dekorationen, die von den Frauen aus dem Pfarrgemeinderat hergestellt worden waren. „Herr, unser Gott, wie groß bist du“ klang zum Einzug in das Gotteshaus stimmgewaltig von der Chorempore.

 

Ein wunderschöner Blumenteppich vor dem Volksaltar, unter Regie von Karin Glöbel und Waltraud Lang von Frauen des Pfarrgemeinderates gestaltet und Blumengestecke in den Kirchenfarben gelb-weiß , zogen die Blicke auf sich. Herzliche Grußworte richtete Pfarrer Josef Rohrmeier an alle, die sich zu dem Freudenfest eingefunden hatten. In Konzelebration feierten die drei Jubelpriester und Pfarrer Johannes Bäuml den Gottesdienst.

 

 

Festprediger Pfarrer Johannes Bäuml
legte seinen Ausführungen das Wort von Mutter Theresa „Der Priester ist nicht für den Erfolg geweiht, sondern für die Treue“ zu Grunde. Dieses Wort, so der Prediger, dürfe man bewahrheitet sehen, wenn zusammen mit den Jubilaren auf zweimal 60 Jahre und einmal 50 Jahre Priesterleben dankbar zurückgeschaut werden kann. Die Berufung sei ein einzigartiges Geheimnis Gottes, ein ganz intimer Vorgang zwischen Gott und Mensch. Habe doch Gott für jeden vorausbestimmt, an der Fülle der Gottheit teilzuhaben. Jeder Mensch sei ein liebender Gedanke Gottes. Jeder hat die Fähigkeit und die Freiheit, diesem Anruf Gottes Gehör zu schenken oder diesen auszuschlagen. Alle Berufungen sei einmalig, unwiederholbar und nicht austauschbar.
Papst Johannes Paul sagte über das Priestertum: „Von uns allen wird verlangt, an das Priestertum zu glauben, so wie wir an Taufe und Eucharistie glauben. Der Priester selbst muss im Glauben an dieses Geschenk Gottes, das er empfangen hat, verharren, auch wenn die unvermeidliche Routine und andere Hindernisse ihn stören können“.
60 beziehungsweise 50 Jahre im Weinberg des Herrn zu arbeiten, bezeichnete der Festprediger als eine „gehörige Portion Gottvertrauen und Treue“. Durch stürmische und schwierige Jahre mit Umbrüchen in einem nie dagewesenen Ausmaß, damit verbunden auch Unsicherheit und Zweifel, verlief das Priesterleben der Jubilare sicher durch all diese Klippen. Dafür könne man dankbar und froh das große „Deo Gratias“ sagen.

Festliche Kirchenmusik
Hervorragend musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Hofkirchen unter Leitung von Robert Winderl, an der Orgel Daniel Harlander, mit der Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher. Die Bläserparts wurden von den Grafentraubacher Bläsern unter Ulrich Goß intoniert. Zur Gabenbereitung ließen Robert Winderl, Manuela Viehbacher und Konrad Stadler mit dem „o salutaris hostia“ aus der Messe breve no. 7 in C von Charles Gounod aufhorchen. Die Kommunionausteilung für die zahlreichen Gläubigen begleiteten die Grafentraubacher Bläser. Das „Großer Gott wir loben dich“ vereinte zum Abschluss alle Gläubigen im Gesang.

 

 

Feier im Roßmeiersaal
Zum Festakt im von den Landfrauen unter Adelinde Lehner wunderschön geschmückten Roßmeiersaal eröffnete der Kirchenchor mit dem Lied „Hab Sonne im Herzen“ von Cäsar Flaischlen das Programm, durch das Kirchenverwaltungsvorsitzender Johann Meindl führte.

 

 


Nach einem von der Gastwirtsfamilie Roßmeier hervorragend zubereiteten Essen trat sie Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Sabine Häusler, ans Rednerpult. In ihrer Laudatio führte sie Worte der bekannten Konvertitin Gabriele Kuby an, die sagt „Priester sein heißt, in der Welt Christus zu vertreten. Der Priester ist gleichsam der Faden zu Gott. Dies erfordert aber auch, geistlich zu leben, in der Welt, aber nicht von der Welt zu sein. Die Hl. Hildegard, so die Sprecherin, sagt: „Überlegt gut, ob ihr in der Umarmung der göttlichen Geheimnisse leben könnt. Ein ganzes Leben lang“. Ihrem Dank an die drei Priester fügte die Pfarrgemeinderatssprecherin noch Aussagen der Ministranten über Ortspfarrer Josef Rohrmeier an, die den Priester treffend charakterisierten.

 

 

 

Bürgermeister Eggl bezeichnete es in seinen Glückwünschen als eine Ehre, im Auftrag des Gemeinderates für die Gemeinde Laberweinting Glückwünsche überbringen zu können. Er führte aus, dass die drei Jubilare ihre Aufgaben zum Wohle ihrer Pfarrkinder sehr ernst genommen haben und immer auch den politischen Gemeinden sehr verbunden waren. Viel priesterliche Arbeit kam der gesamten Einwohnerschaft zu Gute, wofür der Bürgermeister besonders dankte.

 

 

 

 

Ehemalige Pfarrei vertreten
Im Namen der Pfarrei Alteglofsheim mit allen Vereinen und Verbänden, überbrachte Dr. Lohner Grüße und Glückwünsche. Er umriss die 33 Jahre, die Pfarrer Josef Rohrmeier dort gewirkt hatte und gab zu verstehen, dass der Jubilar in der Pfarrei Alteglofsheim ein „Lebensbegleiter“ war.

 


An die Zeit der Priesterweihen und die Folgejahre der drei Jubilare erinnerte der Vorsitzende der Kirchenverwaltung Hofkirchen, Johann Meindl. Mit dem verstorbenen Weihbischof Vinzenz Guggenberger seien in Hofkirchen innerhalb von 10 Jahren drei Priester hervorgegangen. Sie, so Meindl an die Jubilare gewandt, sind ihrer Berufung gefolgt, obwohl ihnen damals mit Abitur und Studium eine wirtschaftliche Laufbahn sicher offen gestanden hätte. Meindl bedauerte, dass seither aus der Pfarrei kein Priester mehr hervorgegangen ist. In einem Diavortrag ließ Johann Meindl die Priesterjahre der drei Jubilare im Bild Revue passieren.


Mesner Josef Danzer hatte mit der Ministrantenschar einen Sketch eingeübt, der für Erheiterung und viel Applaus sorgte. Dass die „Kirchendiener“ nicht auf den Mund gefallen sind, zeigten auch die Witze, die sie anschließend zum Besten gaben. Auch scheint aus den Reihen der Minis für Chornachwuchs gesorgt zu sein, das deuteten die gesungenen Glückwünsche an.

 

Spenden für die Mission
Pfarrer Josef Rohrmeier bedankte sich mit herzlichen Worten bei allen, die an der Vorbereitung und am Ablauf der Feier beteiligt waren. Ebenso dankte er für die eingegangenen Spenden, die nach seinen Worten an zwei Missionare gehen. Übereinstimmend hatten die drei Jubilare gebeten, von Geschenken abzusehen, wer etwas geben wolle, solle dies in einem Betrag für die Mission spenden.
Kirchenpfleger Johann Meindl schloss sich mit Dankesworten an.

 


Mit dem Lied des Männerchores „Dank ma für an jedn Tag“ aus der Alpbacher Messe und dem Lied des gemischten Chores „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen“ von Günter Schwarze beendete der Kirchenchor die offizielle Feier.

 

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Text : Maria Winderl
Fotos: Maria Winderl, Richard Stadler, Johann Meindl