40 Jahre - drei Epochen
Gewachsen durch Initiative und Vertrauen


Alle Vorstände des TSV Hofkirchen: Franz Maier sen, Andreas Pritscher, Erich Limmer sen., Johann Meindl jun. und Franz Maier jun.

Am kommenden Wochenende feiert ein großer Verein in der Gemeinde Laberweinting und der größte Verein im Bachlertal Geburtstag. Trotz einer respektablen Mitglieder zahl ist der Verein einer der jüngsten in der Region. Die vergangenen Jahrzehnte lassen sich in drei Epochen einteilen. Da war zunächst die Zeit der Gründung, der Entwicklung und der Sorge, ob auch alles funktioniert. Danach kam die Zeit des "Bauens", der Neubauten und der Umbauten. Auf den neuen Anlagen konzentrierte man sich dann auf das sportliche Geschehen. Die Jugendförderung rückte in den Vordergrund und die sportlichen Erfolge stellten sich ein.

Bevor der Verein 1974 den Spielbetrieb begann waren Turnierteilnahmen bei anderen Landjugendgruppen der Region vorausgegangen. Die Hofkirchener Truppe konnte dabei mit beachtlichen Erfolgen aufwarten. Es wurden Dorfmeisterschaften unter dem Banner der Landjugend veranstaltet. Diese Duelle zwischen Osterham, Hofkirchen, Haimelkofen und Asbach sind in die Geschichte eingegangen, den  der Zuschauerzuspruch war außerordentlich groß. Im August 1973 fasste man dann den Entschluss, einen neuen Sportplatz zu bauen. 37 Freunde des runden Leders schlossen sich zu einer Interessengemeinschaft "Sportplatzbau" zusammen.

Es stand die Logik eines Bankers Pate, als eins und eins zusammengezählt wurden. Zu dieser Zeit kickten eine ganze Reihe von Bachlern bei anderen Vereinen der Region. Diese Aktiven sollten den Grundstock in einem neuen Hofkirchener Verein bilden. Ergänzt werden sollte das sportliche Streben mit den geburtenstarken Jahrgängen, ab 1960. Karl Fuß aus Osterham zog die Fäden im Vorfeld, führte Gespräche mit den politischen Mandatsträgern, schwor die ortsansässigen Fußballer auf einen gemeinsamen Verein ein und suchte den Zuspruch bei den Bewohnern der Bachorte.

Um eine Basis zur Zusammenarbeit zu haben, wurde eine Gründungsversammlung für den 18. Januar 1974 angesetzt. Der Osterhamer Karl Fuß bereitete dazu die Satzung vor und an diesem Abend unterzeichneten sieben Bürger diese Erstsatzung, die beim Bayer. Landessportverband eingereicht wurde und um Genehmigung ersucht wurde. Unterschrieben hatten Erich Limmer sen., Karl Fuß, Josef Lichtinger sen., Albert Fuß, Josef Roßmeier, Xaver Rohrmeier und Alfons Guggenberger zur Gründung des Turn- und Sportvereins Hofkirchen e.V. 1974.

Die Laberzeitung vom 23. Januar 1974 berichtet:
"Unerwartet groß war die Zahl derer, die sich vergangenen Freitag zur Gründungsversammlung des Sportvereins Hofkirchen im Gasthaus Roßmeier eingefunden hatten."

Der erste Vorstand im wahrsten Sinne des Wortes war Erich Limmer sen., Hofkirchen und das Stellvertreteramt bekleidete Josef Singer sen. aus Osterham. Als der erster Schriftführer des Vereins geht Karl Fuß aus Osterham in die Geschichte ein. Er war auch als Mittelfeldregisseur auf dem Spielfeld präsent. Aber als "Gründervater" hat er sich einen Platz in der ewigen Historie des Vereins geschaffen. Viele Mitstreiter haben das "Projekt TSV Hofkirchen" auf den Weg gebracht. Die Fäden im Hintergrund gezogen, die Türen geöffnet, hier gefragt, dort gebeten - das alles hat Karl Fuß unternommen um den TSV Hofkirchen als Verein zu gründen. Ihm war damals durchaus bewusst, dass es ein großes Wagnis ist, da es schon eine ganze Reihe von Sportvereinen gab und so appellierte er immer wieder und mahne zur Initiative.

Gründerzeit

Mit Erich Limmer sen. als Vorstand wurde die erste Epoche des TSV Hofkirchen begründet, die man als Gründerzeit bezeichnen könnte. In diese Epoche fällt auch die Amtszeit von Franz Maier sen. als erster Vorstand. Insgesamt waren dies die ersten zwölf Jahre, in denen es um grundsätzliche Dinge ging. Alles was andere Vereine schon hatten, musste in Eigenleistung auf die Beine gestellt werden. Sportlich war man froh, dass der Spielbetrieb von Hofkirchen I und Hofkirchen II sowie einer Juniorenmannschaft aufrecht erhalten werden konnte. Nichts war selbstverständlich und besonders am Anfang funktionierten die Automatismen nicht zu hundert Prozent. Es fehlten Umkleideanlagen. Durch die großzügige Unterstützung des Gasthauses Roßmeier konnte Abhilfe geschaffen werden. Und so war es in vielen Bereichen nicht einfach, die Rahmenbedingungen zu halten bzw. zu schaffen. 1976 wurde der Sportplatz an der Nebelstraße eingeweiht und erste gesellschaftliche Veranstaltungen wurden ins Leben gerufen. Auch die Dorfmeisterschaften wurden fortgeführt. Die erste Schülermannschaft wurde 1979 gegründet und absolvierte eine durchaus ansprechende Saison. Vereinsausflüge, Hallenturniere und Weihnachtsfeiern fanden einen Platz im Vereinsgeschehen des TSV.

Bauzeit

In der Generalversammlung 1986 wurde Johann Meindl jun. zum ersten Vorstand gewählt. Das 15-jährige Bestehen des Vereins wurde 1989 mit einem Festabend gefeiert. Das Projekt "Sportplatzneubau" wurde ins Leben gerufen, aber diesmal an der Poschenhofer Straße.

In der Generalversammlung 1990 wurde die Eingliederung der EC Stockschützen Haimelkofen vereinbart. Und dann ging alles ganz schnell im Sommer 1990 fand der Spatenstich mit Bürgermeister Xaver Eggl an der Poschenhofer Straße statt. Während der Spielbetrieb an der Nebelstraße weiterging, wurde auf der anderen Seite des Ortes zunächst das Spielfeld nach den modernsten Richtlinien mit Drainleitungen und Drainschichten erstellt. 1993 machte der TSV Hofkirchen zum ersten Mal in der Halle auf sich aufmerksam, als bei der Labertaler Hallenmeisterschaft die Vizemeisterschaft erreicht wurde. Zum 20-jährigen Gründungsfest 1994 wurden der Sportplatz und die Stockbahn eingeweiht und im Herbst begann der Spielbetrieb auf der neuen Spielfläche. Durch eine vorgezogene Genehmigung konnte mit dem Sportheimbau 1995 begonnen werden. Im Juli 1996 wurde der Gesamtkomplex Sportanlage des TSV Hofkirchen feierlich seiner Bestimmung übergeben. Das Sportheim war mit viel Eigenleistung erstellt worden und der Sportbetrieb wurde nun an der Poschenhoferstraße endgültig aufgenommen. Eine mittlerweile schon zur Tradition gewordene Aktion startete 1997: das Steckerfisch-Grillen. Nach zwölf Jahren als erster Vorstand dankt Johann Meindl in der Generalversammlung 1998 ab.

Sportliche Umsetzung

Mit Franz Maier jun. steht ab 1998 ein neuer Mann an der Vereinsspitze. Die Anlagen sind gebaut, werden aber sehr nachhaltig gepflegt und es kommen Jahr für Jahr weitere Bauleistungen dazu, bzw. es werden Umbauten gemacht. Die Arbeit in den Jugendmannschaften wurde schon vorher intensiver angegangen und es schlummerte so manches Talent in den jugendlichen Mannschaften. Wenn keine Juniorenmannschaft zustande kam, wurden Spielgemeinschaften mit Nachbarvereinen eingegangen. 1999 wurde das 25-jährige Gründungsfest auf dem neuen Sportgelände gefeiert, in welches bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 500 000 Mark investiert wurden. Sportlich tauchen die Hofkirchener Mannschaften plötzlich im oberen Drittel der jeweiligen Tabelle auf. In der Winterpause 2000/2001 wird darüber sinniert, ob 3 oder 4 Mannschaften dieses Jahr Meister werden - am Ende waren es vier - zwei Junioren-Mannschaften, die TSV Stockschützen und Hofkirchen I. Meistertrainer Gerhard Rottmeier schafft es mit viel Einsatz und einem Herzschlag-Finale an der Poschenhoferstraße, welches gegen den SV Weng mit 4:3 endet. Über 300 Zuschauer sehen im letzten Spiel den Sieg mit einer "Goldenen Generation" die zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt ist. Hofkirchen geht in die Kreisklasse und etabliert sich. In der Saison 2003/04 kommt ein neuer Trainer nach Hofkirchen. Ein Trainer mit viel Sachverstand, mit viel Erfahrung in höheren Spielklassen: Norbert Schmidbauer. Während der Saison verliert die Mannschaft nur zweimal und es sollte alles mit der Vizemeisterschaft enden. Aber wieder gibt es einen unglaublicher Show-down, denn Hofkirchen als Zweiter mit einem Punkt Rückstand gewinnt das letzte Spiel mit 5:0, aber völlig unerwartet verliert der bis dahin Tabellenerste in Lengfeld und Hofkirchen ist Meister der Kreisklasse Laaber 2004 und zieht in die Kreisliga ein. Mit einer ganzen Reihe von Hallenmeisterschaften macht sich der TSV Hofkirchen im Spielkreis Landshut einen Namen.

2005 wird die Tribünenanlage erneuert und vergrößert. Die TSV-Spieler benennen die gesamte Anlage an der Poschenhoferstraße in der Weihnachtsfeier 2006 als "Bachlertal-Arena".


Die Sportanlage ist der ganze Stolz des Vereins. Gehegt und gepflegt von Facilities-Manager (früher: Hausmeister) Johann Meindl jun. und vielen Helfern ist die Anlage ein Schmuckstück was Platzverhältnisse und Einrichtungen betrifft.


TSV Vorstand Franz Maier mit 1. Abteilungsleiter Karl Windl und 2. Abt.L Johann Bergmaier

Im März 2008 wurde im Zusammenwirken mit Karl Windl die Abteilung Radsport gegründet, welche sich mit Trainingseinheiten auf dem Fahrrad fit hält.

Im Frühjahr 2014 hat Franz Maier jun. das Amt des 1. Vorsitzenden an eine neue Generation übergeben. Andreas Pritscher lenkt seither den Verein und ist damit in 40 Jahren erst der fünfte Vorstand in der Geschichte des TSV Hofkirchen.

Quellen:
Allgemeine Laberzeitung,
Chronik des TSV Hofkirchen,
bachlertal.de

 
23.07.14