Jagdhornbläser Kreisgruppe Mallersdorf


Jagdhornklänge beim Gottesdienst
Kreisgruppe Mallersdorf der Jäger gestaltete Hubertusmesse


Die Jagdhornbläser der Kreisgruppe Mallersdorf mit den Zelebranten des Gottesdienstes, Stadtpfarrer Josef Ofenbeck und BGR Pfarrer Josef Schmaißer, sowie mit Ehrenvorsitzendem Karl Beck (ganz rechts) nach der Hubertus-Messe vor dem Hochaltar der Geiselhöringer Stadtpfarrkirche.

Schon seit geraumer Zeit gibt es im Bereich des Altlandkreises Mallersdorf einen sehr schönen Brauch. In den Tagen um den 3. November, an dem im Heiligenkalender der Name Hubertus verzeichnet ist, gestaltet die Kreisgruppe Mallersdorf des Landesjagdverbandes jeweils in einer anderen Kirche der Region die Hubertus-Messe. In diesem Jahr fand sie am Samstagabend in der Stadtpfarrkirche von Geiselhöring statt.

Wer einmal einem solchen Gottesdienst beigewohnt hat, weiß, dass diese Hubertus-Messe in der jeweiligen Pfarrei zu einem der Höhepunkte im Kirchenjahr gehört. Die Jagdhornbläser um Hornmeister Ludwig Sigl aus Laberweinting geben mit ihren Instrumenten ein beeindruckendes Zeugnis christlichen Glaubens. Nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus dem gesamten Umland waren daher sehr viele Gottesdienstbesucher gekommen. Fleißige Helferinnen und Helfer hatten den Aufgang zur Kirche und natürlich besonders den Innenraum geschmackvoll mit Bäumchen beziehungsweise herbstlich-farbenprächtigen Gestecken geschmückt. Ein besonderer Blickfang war das Symbol für St. Hubertus, den Schutzpatron der Jäger, das links vor dem Volksaltar errichtet worden war: ein mächtiges Hirschgeweih, zwischen dessen beiden Stangen ein leuchtendes Kreuz steht.

Diese Darstellung geht auf eine Legende zurück, welche sich um den nicht nur bei den Waidmännern beliebten Heiligen rankt. Der als Sohn des Herzogs Bertrand von Aquitanien (südwestliches Frankreich) geborene Hubertus sei demnach ein so begeisterter Jäger gewesen, dass er sogar an einem Karfreitag, dem Todestag Jesu Christi, auf die Jagd gezogen sei. Dabei habe er jedoch, nachdem er sich von seiner lärmenden Jagdgesellschaft etwas entfernt hatte, plötzlich einen Hirsch erblickt, zwischen dessen Geweih ein glanzumstrahltes Kruzifix zu sehen gewesen sei. Von dieser Erscheinung zutiefst beeindruckt, habe er sein Leben später völlig verändert und sich in die Einsamkeit des Ardennengebirges zurückgezogen. Schließlich sei er Priester und anschließend sogar Bischof von Maastricht in den Niederlanden geworden, wo er zu einem großen Wohltäter der Menschen geworden sei.

Zu Beginn des Vorabendgottesdienstes zeigte sich Stadtpfarrer Josef Ofenbeck, der in Konzelebration mit BGR Pfarrer Josef Schmaißer den Gottedienst feierte, über die vielen Besucher sehr erfreut und bedankte sich bei den Jagdhornbläsern der Kreisgruppe Mallersdorf dafür, dass sie sowohl zur besonderen Ehre Gottes als auch zur Erbauung der Besucher mit ihrer beeindruckenden Musik beitragen würden. Auf die Legende vom Heiligen Hubertus Bezug nehmend meinte der Priester, dass der Mensch achtsam mit Gottes wunderschöner Natur umgehen müsse und damit auch der Dienst an der Natur, wie ihn beispielsweise die Jäger vollführten, ein Dienst für deren Schöpfer und somit eine besondere Art von Gottesdienst sei.

Während der Messfeier, bei der der Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe, Karl Beck, als Lektor die Lesung und die speziell auf diesen Gottesdienst abgestimmten Fürbitten vortrug, erfüllte dann immer wieder eine machtvolle Klangwolke das festlich geschmückte Gotteshaus, das mit seiner guten Akustik den musikalischen Eindruck noch verstärkte, sei es beim „Introitus“, dem „Gloria“ und dem „Deo Gratias“ aus der „Neuhaus-Messe“ oder beim „Hubertusmarsch“ zur Gabenbereitung und dem „Waldchoral“ bei der Kommunion. Die von großer spielerischer Disziplin geprägte und sehr aufmerksam reagierende Jagdhornbläsergruppe stand dabei unter der Leitung von Hornmeister Ludwig Sigl aus Laberweinting, der nur mit ganz dezenten Dirigierbewegungen arbeitete und die 25 Mitglieder der Jagdhornbläsergruppe äußerst sicher führte. Mit Applaus bedankten sich die Besucher am Ende der Hubertus-Messe für diese nicht alltägliche musikalische Gestaltung eines Gottesdienstes. Zur Erinnerung an diese besondere Feier durften sie sich die an den Stuhlwangen im Kirchenschiff angebrachten und sehr dekorativen Waldgestecke mit nach Hause nehmen.


Mit sehr dezenten Dirigierbewegungen leitete Hornmeister Ludwig Sigl die Jagdhornbläsergruppe.

081103

Alois Hauner, Geiselhöring