Schule


Einfach zurücklehnen und zuhören
Grundschule beteiligte sich am bundesweiten Vorlesetag

Jährlich im November findet in Deutschland der bundesweite Vorlesetag statt. Entstanden ist dieser Tag im Jahr 2004 aufgrund einer Initiative der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Stiftung Lesen. Auch die Grundschule Laberweinting beteiligte sich am Donnerstagvormittag an diesem Vorlesetermin. Dazu kamen Pfarrer Reinhard Röhrner, MdL Josef Zellmeier, Bürgermeister Xaver Eggl, Gemeindebeamter Ulrich Goß und Lehrer Alois Hauner in die Grundschulklassen und lasen den Kindern aus Büchern vor.


Die fünf Gastvorleser inmitten der Laberweintinger Grundschulkinder.

Mit diesem bundesweiten Vorlesetag wird auf die Tatsache reagiert, dass nur noch in einem Drittel aller Haushalte mit Kindern von 0 bis 10 Jahren überhaupt vorgelesen wird. Ein Viertel aller 15-Jährigen in Deutschland kann nicht richtig lesen, fast die Hälfte nimmt nie ein Buch zum Vergnügen in die Hand.  DIE ZEIT und die Stiftung Lesen möchten mit ihrer gemeinsamen Initiative „Wir lesen vor“ das Vorlesen und Erzählen in Deutschland wieder populär machen sowie den frühzeitigen Kontakt mit Büchern und die Lust am Lesen fördern. Nur wer schon als Kind die Liebe zum Buch entdeckt, wird sich auch als Jugendlicher und Erwachsener in der Welt der Buchstaben zu Hause fühlen. Durch den bundesweiten Vorlesetag soll die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf die große Bedeutung des Vorlesens als Grundlage für Bildungsfähigkeit gelenkt werden.

Der in ganz Deutschland heuer am 20. November durchgeführte Vorlesetag kann zu seinem fünften Jubiläum eine Rekordbeteiligung vorweisen. Über 7500 Vorleserinnen und Vorleser engagieren sich in ganz Deutschland, darunter viele Prominente aus Politik, Kultur, Medien und Sport. Die Initiative der ZEIT und der Stiftung Lesen hat das Ziel, das Vorlesen und Erzählen in Deutschland zu fördern. Denn es ist einfach eine Tatsache, dass Vorlesen, Erzählen und Lesen die individuelle Sprachentwicklung und das Denken wie kein anderes Medium fördert. Das Erzählen von Geschichten, Vorlesen und Lesen, stärken auch die Vorstellungskraft und die Phantasie. Schon das zuhörende oder lesende Kind stellt sich die Handlung im Geiste vor: Es dreht einen „inneren Film“, dessen Darsteller, Handlungen und Dramaturgie durch eigene gefühlsmäßige Deutungen und die persönliche Interpretation der Handlung geprägt sind.

Außerdem setzen sich Zuhörende oder Lesende mit den Sichtweisen und daraus folgenden Handlungen anderer Menschen auseinander, fühlen und denken sich in sie hinein. Dies fördert das Verständnis für Gefühle, Denken und Handeln anderer Menschen und ist ein Weg zum Erwerb sozialer Kompetenz. Aus diesen Gründen hat Lesen mit all seinen wichtigen Vorstufen (Bilderbücher, Erzählen von Geschichten, Vorlesen) eine elementar wichtige Funktion in der Persönlichkeitsentwicklung und der sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, aber auch in der Weiterentwicklung von Erwachsenen.

Die fünf Gäste, Pfarrer Reinhard Röhrner, MdL Josef Zellmeier, Bürgermeister Xaver Eggl, Gemeindebeamtem Ulrich Goß und Lehrer Alois Hauner, kamen in die jeweilige Schulklasse und lasen den Kindern einige Zeit aus verschiedenen Büchern vor. Dabei konnten sich die Schülerinnen und Schüler einfach zurücklehnen und genussvoll zuhören. Danach trafen sich alle noch einmal in der Aula der Schule, wo Rektor Ludwig Plötz sich bei den Vorlesern für ihre Bereitschaft bedankte, bei dieser Aktion der Grundschule mitzumachen. Er hoffe sehr, so der Schulleiter, dass dadurch bei möglichst vielen Kindern die Freude am Lesen geweckt worden oder gewachsen sei und ermunterte die Schülerinnen und Schüler, das reichliche und abwechslungsreiche Angebot an Lesestoff aus den Klassenbüchereien und den öffentlichen Büchereien rege zu nutzen. Wer am Leseförderprogramm „Antolin“ teilnehme, sollte bestrebt sein, viele Punkte zu sammeln, um zum Schuljahresende unter den eifrigsten Lesern zu sein, für die es natürlich wieder Urkunden und Preise geben werde.

 
081120

Alois Hauner