Georg Hauer erringt Deutsche Meisterschaft


Nationale Ehren bei "Strasser rotfahl-gehämmert"
Taubenzüchter Georg Hauer gewinnt die Deutsche Meisterschaft bereits zum dritten Mal


"In der Ruhe liegt die Kraft", das ist die Devise von Taubenzüchter Georg Hauer

Als Taubenzüchter Georg Hauer von der "Strasser" Champion-Schau aus Schwäbisch Hall zurück kehrte, hatte er die Tauben wieder dabei. Im Gepäck aber auch die Urkunde, die Wimpel und Pokale aus den einzelnen Siegerehrungen. Herausragend war diesmal der Deutsche Meistertitel, den er mit den Strasser-Tauben bereits zum dritten Mal für sich verbuchen konnte.

An seinem Heimatort hatte sich Hauer seit 1972 mit Tauben beschäftigt. Zunächst mit den Tieren, die im heimischen Taubenschlag ein- und ausflogen. Doch dann entdeckte er seine Vorliebe für die Zuchtreihe der "Strasser"-Tauben. Der junge Strasser-Fan Georg war von den stolzen Tieren, die verschiedenen Farbenschläge entwickelt hatten ganz fasziniert.

Die Taubenrasse Strasser wird abgeleitet von "Straßentauben" und wird zum ersten Mal 1875 in Tschechien erwähnt. Die Zuchtrichtung hatte zunächst das Ziel eine reine Fleischtaube zu kreuzen. Daraus ergab sich auch das Aussehen, das mit groß, massig und breit beschrieben wird. Eine "Strasser" wird vom Taubenzüchter als verhältnismäßig kurz und tiefstehend bezeichnet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden Musterbilder entwickelt und damit waren die Richtlinien vorgegeben. Die auffälligsten Details, die zu beachten sind, beziehen sich auf die Kopfstellung, die Flügelstellung und die Maserung des Gefieders. Über das Gefieder werden auch die "Strasser"-Rassen unterteilt. Georg Hauer hat sich für den Farbenschlag "rotfahl-gehämmert entschieden. Diese Tauben zeichnen sich durch ein überwiegend weißes Gefieder aus. Die Farbtönungen sind am Kopf, an den Schwingen und am Schwanz zu erkennen. Vor allem die Flügel markieren die Farbrasse durch eine "gehämmerte" Struktur, deren rostbraune Federn mit grauen meliert sind.

Ab 1977 hatte sich Hauer ganz diesem Hobby als Taubenzüchter zugewendet. In den drei Zuchtvereinen Bayerbach, Schierling und Moosthenning ist er als erfolgreiches Mitglied aktiv und anerkannt. Mit der Heirat begann für den Taubenliebhaber ein neuer Lebensabschnitt in Hofkirchen. Mit einem Lächeln auf den Lippen bemerkt seine Ehefrau Renate noch heute: "Erst wurden die Tauben umgesiedelt, dann erst wurde geheiratet!".

Mit dem Taubenschlag, den wir von Bauernhöfen kennen hat die Anlage von Hauer wenig gemein. Die gepflegte Voliere hat mehrere Räume, ist zwar im Freien und durch Gitter weitgehend offen gehalten - auch im Winter. Die Tiere können sich entsprechend ihren Möglichkeiten darin frei bewegen. Die Strasser sind stolze Tiere, aber keine Flugkünstler. Deshalb ist es auch erforderlich, dass die Unterbringung zwar naturbelassen ist, aber auch ausreichend Schutz vor Raubtieren zu Lande und aus der Luft gewährleistet. 14 Taubenpaare sind sorgsam untergebracht. In jeweils 6 Gelegen mit jeweils 2 Eiern pro Jahr erwartet Georg Hauer etwa 60 Jungtiere in 365 Tagen. Gute Pflege durch Füttern und Baden lassen sind ein großer Bestandteil des Erfolges.

Um den Zuchterfolg zu verbessern gehört natürliche eine ganze Menge Sachverstand dazu, die Plaunung und am Ende das Glück, sind unverzichtbare Elemente einer erfolgreichen Taubenzucht. Der Hofkirchener Taubenliebhaber besucht im Jahr durchschnittlich 3 Ausstellungen. Seit 1985 stellt er im Bezirk 5 Südbayern (mit einer Ausnahme) jeweils das beste Jungtier. Dies  zeigt die Beständigkeit, die von der Hauer´schen Taubenzucht ausgeht. In all diesen Jahren hat er 2 mal die Maximalbewertung 97 erhalten, und 7 mal 96 Punkte erreicht.

Deutschland ist in 14 Bezirke eingeteilt und es gibt etwa 2000 Züchter. Diesmal wurden bei der Prämierung "Strasser Champion" in Schwabisch Hall 2291 Tauben begutachtet und ausgezeichnet. Die Hauptsonderschau in der Kategorie "rotfahl gehämmert" konnte Hauer nach 2002 und 2003 diesmal erneut für sich entscheiden. Eine Taube erreichte die Höchstpunktzahl 97 und die Preisrichter und Obmänner bescheinigten in der Bemerkung: Zuchtstand vorzüglich. Für diesen Titel gab es die entsprechenden Ehrungen. Die Siegertaube wird auf dem Kalender des Taubenzuchtverbandes abgebildet sein.

Für jeden Taubenzüchter wäre ein einziger Titel der Traum seines Lebens. Doch wenn Georg Hauer die Tür öffnet, dann wird deutlich wie erfolgreich der Zimmerer aus Hofkirchen ist. Dreißig Ehrenteller hängen sorgsam befestigt an der Eingangswand und der Taubenzüchter gibt zu: "Bald habe ich keinen Platz mehr!" Die Pokale, Krüge und Zinnteller drängen sich in einen eigenen dazu vorgesehenen Glasschrank und zeugen von vielen Erfolgen. Für viele Erfolge gab es wertvolle bestickte Wimpel, die nicht an der Wand aufbewahrt sind. Dazu hat der "Schos" eine eigene Truhe. Wenn er diese öffnet, ist eine bunte Farbenpracht zu erkennen. Mehr als 50 Wimpel sind sauber eingeschlichtet und fachgerecht gelagert zu erkennen.

Die nächste Ausstellung, die besucht wird ist in Weißenborn bei Dresden. Doch insgeheim freut sich Hauer auf die Deutschen Meisterschaften direkt vor der eigenen Haustüre in Straßkirchen 2010. Der erfolgreiche Taubenzüchter ist gerne bereit, interessierte junge Menschen zu unterstützen und einen Teil seiner Geheimnisse an die Jugend weiterzugeben. Es ist ihm ein großes Anliegen: "Wenn jemand Interesse hat, helfe ich gerne!"

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