Grundschule


Großes Fest für eine beliebte Lehrerin
Ursula Hauner tritt zum Schuljahresende in den Ruhestand – Gartenbank als Geschenk


Ein großes Dankeschön von den Schülern für Ursula Hauner
 

Nach 38 Dienstjahren, davon 34 an der Grundschule Laberweinting, an der sie überwiegend die ersten zwei Schülerjahrgänge betreute, geht heuer nach Schuljahresende die bei Eltern und Schülern äußerst beliebt und tüchtige Lehrerin in den Vorruhestand. Eine lange Liste von Ehrengästen galt es dabei für Rektor Ludwig Plötz zu begrüßen, wie Schulamtdirektor Pannermayr vom Staatlichen Schulamt im Lkr. Straubing/Bogen, Franz- Xaver Eggl , den 1. Bürgermeister der Gemeinde Laberweinting, die Bischöflich-Geistlichen Räte Herrn Pfarrer Schmaißer und Herrn Pfarrer Betzner. Herrn Pfarrer Reinhard Röhrner, Herrn Pfarrer Bäuml, Herrn Stadtpfarrer Fritsch von Geiselhöring, Herrn Diakon Reinhold Röttger und Schwester Katja vom Kindergarten Mallersdorf. Dazu kamen der Personalvorsitzende Jakob Zellner, die Verwaltung der Gemeinde mit Uli Goss an der Spitze, die ehemalige Kollegen Alois Hauner, Emma Rupprecht und Josef Gandorfer, sowie die Elternbeiratsvorsitzenden der Schule. Alle sind sie gekommen, führte Herr Rektor Plötz aus, um dieses Fest zu Ehren von Frau Ursula Hauner mitzuerleben.

Die Feier startete auch gleich recht lustig, denn bei einer Polonaise auf dem Parkett sangen die Schüler der Klassen 3b und 4b bekannte Kinderlieder, die heute kaum mehr zu hören sind, aber immer wieder Spaß machen, wie z.B. „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, „ Der Kuckuck und der Esel“, „ Spannenlanger Hansel““ „Ein Männlein steht im Walde“, und „ Die Vögel wollten Hochzeit halten“.

Danach galt es nicht lange innezuhalten, denn nun schwangen die 3b-ler das Tanzbein und begeisterten die Zuschauer mit ihrem „Siebenschritt“, begleitet vom Gesang der 3a mit ihrem Lied : „ Eins, zwei drei, vier, fünf, sechs, sieben“. Die 4b und wiederum die 3a schlossen sich an, um ihrer ehemaligen Lehrerin ein Ständchen zu bringen mit dem Titel:“ Bin i net a schena  Hoh?“ Die Kleinsten der Kleinen, die Klassen 1 und 2, hatten auch fleißig geübt (heimlich) und gaben das Lied: „Wie schön, dass Du geboren bist“, zum Besten.


Die Kinder der Klasse 2a, die Ursula Hauner die vergangenen beiden Jahre unterrichtete, verabschieden sich von ihrer Lehrerin mit ganz persönlichen Wünschen und jeweils einer Rose.

Nach diesen heiteren Einlagen der Kinder ergriff Schulamtsdirektor Ulrich Pannermayr das Wort. Er meinte: „ Ein Abschied schmerzt immer, doch es scheint der feste Wille der Kollegin zu sein, sich vom Schulalltag zu trennen und in den verdienten Vorruhestand zu treten. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Passau habe Frau Ursula Hauner von 1967 bis 1970 in Regensburg das Lehramtsstudium für Volksschulen absolviert und danach noch freiwillig zwei Semester für Philosophie und Kunstgeschichte auf sich genommen.

1971 sei sie in den Schuldienst eingetreten und ihr erster Dienstort Gotteszell gewesen. Doch schon 1975 sei sie, zusammen mit ihrem Mann Alois, an die Volksschule Laberweinting gekommen und  nun 34 Jahre lang an dieser Schule tätig gewesen. Über 500 Kinder habe sie in dieser Zeit unterrichtet. In ihren Akten werde sie als eine humorvolle, verständnisvolle, aber auch konsequente Lehrerin bezeichnet, die mehr als nur ihre Pflicht erfüllte. Bekannt geworden sei sie vor allem durch das Projekt“ Schreiben von Geschichten“. Der erste Platz bei diesem Bundeswettbewerb zeige, wie engagiert Frau Ursula Hauner mit ihren Kindern arbeitete. Singen – Bewegen – Vorlesen guter Geschichten, das sei ihr Motto gewesen. Mit dem Spruch von Charly Chaplin: „ Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag“ ließ Schulamtsdirektor Ulrich Pannermayr seine Rede ausklingen.

Nach dem Strumpftheater, bei dem durch Löcher in einem schwarzen Tuch Krokodile und andere Ungetiere groteske Bewegungen bei aufreizender Musik vollführten, machten die Klassen 3/4 zusammen mit ihren Lehrern mit dem Song: „ Schön ist es in die Pension zu geh`n.“, Frau Ursula Hauner Appetit auf die vor ihr liegende freie Zeit in der Pension. Gedichte von Schülern der Klasse 4a ließen noch einmal Revue passieren, womit sich Frau Hauner in den Jahren ihrer Dienstzeit immer wieder herumschlagen musste: Das ABC den Erstklasslern beizubringen, in ihre Schultaschen immer wieder Ordnung hineinzubringen u. dgl. mehr.

Für die Zukunft habe sich Frau Hauner auch schon viel vorgenommen, wie die Betreuung von „Kultur am Vormittag“ oder auch die Entlastung ihres Ehemannes im Haushalt. In der Feierstunde im Lehrerzimmer ergriff noch einmal Rektor Ludwig Plötz das Wort. Er sagte: „Für Dich, liebe Ursula, war die Arbeit an unserer Schule immer von hohem persönlichem Einsatz für Unterricht und Schule geprägt. Es war für Dich immer eine Selbstverständlichkeit, auch dann vor der Klasse zu stehen, wenn es Dir gesundheitlich nicht besonders ging. Besonders erwähne möchte ich die Vielzahl an aufwendigen Projekten, die Du mit den Kindern all die Jahre, meist als Jahresprojekt angelegt, verwirklicht hast. Ich darf dabei beispielhaft nur das groß angelegte Projekt „ Mittelalter“ erwähnen, das vor einer Woche mit der Exkursion ins Nostalgie-Museum nach Hofdorf bei Wörth an der Donau führte. Du sollst Deinen Ruhestand, mit Deinem Mann in Eurem Garten sitzend, genießen. Daher ist unser gemeinsames Geschenk, eine Gartenbank aus Eukalyptusholz, genau das Richtige für Euch.“

Im Namen des Personalrates am Staatlichen Schulamt im Lkr. Straubing/Bogen dankte Personalratsvorsitzender Jakob Zellner Ursula Hauner für ihre in der Schule geleistete Arbeit. Ohne großes Aufheben habe sie den ihr anvertrauten Kindern die notwendige Grundlage für das Leben mitgegeben. Gerade bei Erst- und Zweitklässlern habe sie erfahren müssen, dass die Kinder die unterschiedlichsten Voraussetzungen für den Unterricht mitbrächten. Familiäre Erziehungsdefizite seien zu kompensieren gewesen und soziale Benachteiligungen auszugleichen. Das sei gewiss nicht immer einfach gewesen. Auch dafür gelte ihr große Anerkennung. Für die Zukunft wünschte ihr Jakob Zellner Ruhe und Erholung im Ruhestand, aber auch ein bisschen Unruhe, um zu neuen Ufern und  Unternehmungen aufzubrechen.

Bürgermeister Franz- Xaver Eggl lobte ebenfalls das große Engagement der auch bei den Eltern äußerst beliebten Lehrerin, die im ganzen Dorf eine große Hochachtung genieße. Die Schüler seien gerne bei ihr in die Schule gegangen und hätten viel bei ihr gelernt. Als Dank für ihre Arbeit an den Kindern überreichte er ihr, neben einer Orchidee, eine Urkunde und eine Medaille der Gemeinde. Diesen Dankesworten des Gemeindeoberhauptes schloss sich der Elternbeirat an und überreichte ihr ebenfalls ein Präsent.

Am Ende der Feier ließ es sich die Geehrte nicht nehmen, sich für alle Worte und Geschenke zu bedanken, die sie erhalten habe. Es sei nicht selbstverständlich, gesund in den Ruhestand zu treten. Dafür sei sie recht dankbar. Die Beiträge der Schüler hätten ihr besondere Freude bereitet, da sie von all dem in den letzten Tagen nichts mitbekommen habe. Diese würden ihr noch lange in ihrer Erinnerung bleiben. Die Zusammenarbeit mit Schulleitung und Kollegen sei immer problemlos verlaufen und sie sei immer gerne in die Schule nach Laberweinting gefahren. „Schließen möchte ich mit dem Gedanken von Friedrich Rückert“, sagte Frau Hauner:

„Füge dich der Zeit, erfülle deinen Platz,
und räum` ihn auch getrost: Es fehlt nicht an Ersatz!“


Das Ehepaar Alois und Ursula Hauner (vorne Mitte) mit den Ehrengästen

090805

Josef Gandorfer