Grundschule


Auf so eine Schulpause freut sich jedes Kind
Elternbeirat bietet monatlich Büfett mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse


Gemeinsam zu essen, da schmeckt es doppelt gut.
 

„Mama, darf ich für die Pause in der Schule diese Packung Chips mitnehmen?“ „Ich möchte mir aber lieber zwei Schokoriegel für die Pause kaufen!“ Solche und ähnliche Sätze hören nicht selten Mütter, wenn sie gerade dabei sind, ihrem Kind das Pausenbrot zu richten – und geben schließlich vielleicht sogar den Wünschen ihrer Sprösslinge nach. Dass ein wirklich gesundes Pausenbrot aber auch von den Kinder gerne gegessen wird, weil es hervorragend schmeckt, zeigt sich in eindrucksvoller Weise an jedem 1. Freitag eines Monats in der ersten Pause an der Grundschule Laberweinting.

Aus so manchen häuslichen Erfahrungen heraus und angeregt durch ein Referat der Ernährungsberaterin Andrea Götz von der AOK Straubing mit dem Thema „Kinder gesund ernähren“ im Februar dieses Jahres entschloss sich der Elternbeirat der Grundschule, im Hinblick auf „Gesundes zur Pause“ aktiv zu werden. So bereiten Mitglieder des Elternbeirates und andere Mütter an jedem 1. Freitag eines Monats in der Schulküche ein Pausenbüfett für die Kinder vor. Dabei wird größter Wert auf vollwertige Produkte gelegt. Wichtig sind die komplexen Kohlenhydrate, wie sie insbesondere im Vollkornbrot enthalten sind, da diese nur schrittweise abgebaut werden und damit über mehrere Stunden hinweg die notwendige Energie liefern. Außerdem sind Vollkornprodukte empfehlenswert, weil sie wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthalten.


Obst, Gemüse und Vollkornbrote sind appetitlich angerichtet.


Bei dem Angebot hat man die Qual der Wahl.

Darum verwenden die Mütter auch nur Vollkornbrot, das sie mit Butter bestreichen, mit Schnittlauch oder Kresse bestreuen beziehungsweise mit magerer Wurst, Schinken, oder Käse belegen und appetitlich auf großen Platten anrichten. Außerdem finden die Kinder mundgerecht geschnittene Äpfel und Paprika-, Gurken- und Karottensticks in großen Schalen auf dem Büfett vor. Sie sind einerseits kalorienarm, enthalten aber andererseits viele Vitamine. Statt gezuckerter Dickmachergetränke erhalten die Kinder Mineralwasser oder Bananenmilch als Durstlöscher in ihre mitgebrachten Becher. Gegen einen Euro Unkostenbeitrag, den die Schülerinnen und Schüler vor dem Betreten der Schulküche entrichten und dafür wie in einer Disco einen Handstempel erhalten, dürfen sie ans Büfett kommen und sich dort so oft bedienen, wie sie wollen.

Und wie den Kindern die angebotenen Speisen schmecken! Vor allem das Miteinander-Essen regt zusätzlich den Appetit an. „Für meinen Freund nehme ich auch gleich was mit“, erklärt ein Bub, warum er gleich fünf Brote auf einmal in seine Plastikschale legt. Zudem sind die Speisen reichlich, in großer Auswahl und einladend angerichtet, denn auch das Auge isst bekanntlich mit. „Ich hab’ schon drei Tassen Bananenmilch getrunken“, erzählt ein Zweitklässler stolz, und bittet die für die Getränke zuständige Schülermutter, ihm nochmals nachzuschenken, „weil die Milch so unwahrscheinlich gut schmeckt.“ Das kann auch der gerade anwesende Schulleiter bestätigen, der sich ein Glas voll hat geben lassen und dazu eines der belegten Vollkornbrote probiert. „Meine Mama freut sich schon immer auf diesen Büfett-Tag, weil sie mir dann selber keine Pause herrichten muss,“ sieht eine Erstklässlerin einen anderen Vorteil im Pausenbüfett. Und eine Viertklässlerin gibt sich schon ganz abgeklärt auf die Frage, warum sie denn schon wieder nachfasse: „Die Sachen sind alle so gesund!“


Bananenmilch ist das Lieblingsgetränk für viele Kinder in der Pause.

Die anwesenden Mütter sind glücklich, weil sie sehen, dass es den Kindern schmeckt und sich ihre Mühen bei der Vorbereitung des Büfetts damit gelohnt haben. „Schau’n S’ grad hin, wie mein Bub dort zulangt,“ schüttelt eine von ihnen verwundert den Kopf. „Wenn ich ihm zu Hause so viel für die Pause herrichten würde, brächte er gewiss die Hälfte davon wieder mit heim. Da herinnen aber schmeckt’s ihm!“ Und das ist doch eigentlich der schönste Lohn für die etwa zehn Schülermütter, die einiges an Zeit und Mühe für das „Pausenbüfett“ aufwenden. Das nächste Mal findet diese Aktion ausnahmsweise am zweiten Freitag im Mai, dem 8. Mai, statt, weil der erste Freitag wegen des Maifeiertages unterrichtsfrei ist.

Als weiteren Beitrag zum Thema „Richtige und gesunde Ernährung“ soll im kommenden Schuljahr für die dritten Klassen der so genannte „aid-Ernährungsführerschein“ angeboten werden. In sechs bis sieben Unterrichtsdoppelstunden lernen die Kinder wichtige Lebensmittelgruppen, die aid-Ernährungspyramide, Küchengeräte und einfache Arbeitsabläufe kennen. Sie bereiten selbstständig einfache Gerichte zu und essen gemeinsam. Kinder nehmen Lebensmittel mit allen Sinnen wahr. Sie haben Spaß am Selbermachen, Experimentieren und daran, das selbst gemachte Essen am gedeckten Tisch gemeinsam mit anderen zu genießen. Am Ende stehen ein schriftlicher „Test“ und eine praktische Prüfung, in der die Kinder ein Büfett für Gäste erstellen. Wer das geschafft hat, erhält einen „aid-Ernährungsführerschein“ mit Passfoto und Schulstempel. Qualifizierte Landfrauen wirken an der Durchführung des Ernährungsführerscheins mit.

 
090403

Alois Hauner