Biber im Bachlertal


Biber baut im Bachlertal
Zum ersten Mal Biber-Staustufe im Bayerbach entdeckt - Brauchen wir den Biber, oder geht es auch ohne?

Seit ca. 15 Juni hat ein Biber in der Nähe der Brücke zum alten Sportplatz mit dem Bau einer Staustufe begonnen. Innerhalb von wenigen Tagen ist es dem Baumeister gelungen, einen Wall aus Gestrüp zu errichten. Ein Obstbaum fiel bereits seine Bauaktivität zum Opfer. Die momentane Stauhöhe ist 40 cm.

Nachdem lange Jahre kein Biber im Bachlertal gesichtet wurde, ist dies der erste seiner Art im Bayerbach auf der Höhe von Hofkirchen. Bleibt abzuwarten, welche Eingriffe das Tier in der Natur vornimmt und welche Schäden der Biber in der Landwirtschaft verursacht. In einer Zeit, in der unsere Kinder angehalten werden, keine Staudämme im Bayerbach zu errichten, darf die Frage erlaubt sein, ob wir unbedingt einen Biber brauchen.  gez. Paul Winderl

Ein weiterer Damm befindet sich auf der Höhe von Ludwig Schmidt (altes Forsthaus) neben der hohen Pappel

Stellungnahme von Hans Inkoferer:

Wie aus den beigefügten Bildern zu ersehen ist, handelt es sich hierbei nicht um eine Biberburg. Der Biber ist ja in seiner Bewegung, schwerfällig und nicht gerade ein Leichtgewicht und somit braucht dieser um sich fortbewegen zu können eine beachtliche Wassertiefe.
Damit eine erforderliche Schwimmtiefe erreicht wird muß er kleinere Flüsse und Gräben einfach anstauen.
Ob wir den Biber brauchen oder nicht, ist eine Frage die ich so nicht beantworten kann. Unsere Vorfahren haben den Biber vor ca. 100 Jahren wegen seines gesamt Wertes ca. 500,00 Euro (Fell, Fleisch, Bibergeil und dem schuppigen Schwanz der zur Lederverarbeitung gedient hat, zu Geld gemacht und so durch ausgerottet.) Ab 1960 konnte der Biber in der BRD wider angesiedelt werden.
Durch die mehr wirtschaftliche Nutzung, aber auch der Begradigung der Bäche wurden alte Weichholzarten entfernt. Ich sehe dies ein, dass die Bewirtschaftung für den Landwirt wie früher, nicht nutzbringend ist. Durch Wiederanpflanzungen würden vermehrt Schäden durch Schatten und herabfallendes Laub auftreten.
Der Biber greift bei seiner Nahrung nicht nur auf Rinde, Gras und Wurzeln zu. Sondern verspeist auch Zuckerrüben und mit Vorliebe Mais.
Ich glaube jedoch wir sollten umdenken und mehr mit diesem Baumeister zu leben versuchen. Dass durch sein Verhalten keine größeren Schäden auftreten, bedarf es einer guten Zusammenarbeit der Angrenzer mit dem Biberberater.

Das Abfangen eines Bibers bedarf nach dem Artenschutzgesetz einer Genehmigung der Regierung, was bei Schäden an Teichen, Strassen, Brücken und in dichtbesiedelten Wohnanlagen kein Problem ist. Was ich für nicht gut halte ist: Dass Problembiber dann gefangen werden und anschließend erschossen, also getötet werden und der Tierkörperverwertung zugeführt werden müssen.

Ich darf mich bei dir für die Bilder bedanken und werde in den nächsten Tagen aufkreuzen um dies Vorort besichtigen.

Mit freundlichen Grüßen,
Hans Inkoferer, Laberweinting
h.inki@t-online.de

050625 Paul Winderl