Land und Leute


DSL in der Gemeinde Laberweinting ???

Umfrage per Postwurfsendung

Es ist mir durchaus bewusst, dass das Thema DSL ein sehr heißes Eisen ist. Ich denke mit Grauen an die Versammlung des letzten Jahres, die zwar irgendwo sehr informativ war, aber die Ohnmacht der Gemeinde, bzw der Landbevölkerung verdeutlicht hat. Da kam einer, und erzählte uns allen, dass er der große Zampano ist. Wenn ein Laberweintinger Bürger bei der Telekom einen Antrag auf eine Erhöhung der Übertragungsrate stellt, dann wird er bei der Telekom abgewiesen, weil dies nicht möglich ist, so der Gastredner. Er aber, der große Zauberer nimmt 6 oder 10 Anschlüsse, fährt damit nach Nürnberg, wo er die Telekom-Bosse persönlich kennt und plötzlich würde für die neue Gruppe der DSL-Anschluß möglich. (Zu seiner Ehrenrettung muss ich anerkennen, dass alles Hand und Fuß hatte, dass seine Systeme funktionieren und dass es ein durchaus gängiges Vertragssystem ist, welche dieses Unternehmen anbietet. Freilich muss ein Nutzer auf diesem Wege mehr bezahlen als ein Stadtbewohner)

Ich bin heute noch froh darüber, dass ich keinem Hausbesitzer im Bekanntenkreis zu einem solchen Hausanschluß geraten hatte. -  Denn drei Wochen später gab es in Haimelkofen ein Wunder, dass die Aussagen auf dieser Versammlung zur Lachnummer werden lies. Was vorher nicht möglich war, und stets abgelehnt wurde, trat ein. Ohne Ankündigung und aus Zufall kam man dahinter, dass nun doch DSL 1000 Verträge in Haimelkofen möglich waren. > Datenübertragung 384. Freilich nicht für alle, denn an der dünnen Leitung konnten nicht alle angeschlossen werden. Das alles nach der Mega-Offensive bei "Jetzt red i" und den damit eingebundenen Ministern, die erfolglos an dem Thema dran waren. - Es möge sich jeder dazu seine eigenen Gedanken machen.

DSL ist keine Aktion, die sich aus der Vergangenheit entwickelt, DSL ist eine Entscheidung für die Zukunft. Es geht nicht um den Schüler, der eine eMail schreiben will, es geht um die Gemeinde Laberweinting. DSL ist ein Teil der Infrastruktur die von den Unternehmen, Organisationen, Landwirten, Gewerbetreibenden und Privatpersonen dringend benötigt wird. Auch wenn einige immer noch lachen, über die Bits und Byts, die man mit dem Auge nicht sehen kann. In diesem Zusammenhang erinnere ich daran, das zur Zeit des Bahnlinienbaues in Bayern einige Gemeinden und Städte den Anschluß an das Eisenbahnnetz abgelehnt hatten, weil das "Dampf-Ross" zu schnell war und damit leicht Unfälle passieren könnten. - Ist DSL für Laberweinting zu schnell?

Es geht darum, den Bewohnern der Gemeinde Laberweinting Perspektiven zu schaffen. Es ist der breiten Öffentlichkeit offensichtlich nicht bekannt was auf dem Datenweg übermittelt wird. Vor allem nimmt die Nutzung dieses Weges rasant zu. Nicht ohne Grund hat der Postdienst massive Probleme mit Standorten, bzw. will einen Großteil der Standorte schließen. Ärzte versenden Röntgenbilder, Architekten jagen Pläne durch, Bestellungen kommen per Internet, der Landwirt hängt mit den Daten aus der Landwirtschaft an einem umfassenden Netzwerk, Maschinenbauer erhalten Konstruktionspläne, Schulen arbeiten im Netz, Firmen planen online, Produktdaten gehen über das Internet ... und und und ... und es wird täglich mehr.

Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass wir hier über ein Thema reden, das für sich den Stand der Technik erfüllt. In den Ballungszentren gibt es DSL mit einer hohen Übertragungsrate, quasi eine mehrspurige Datenautobahn (16 000). Was wir aber haben ist nicht mal ein Feldweg, sondern nur ein Trampelpfad. Fest steht auch, dass unsere Nachbargemeinden bereits flotte 6000 Anschlüsse realisiert haben. Das heißt, wir kommen nicht in die zweite Reihe, - wir sind bereits in der zweiten Reihe.

Die freie Wirtschaft ist kein Wunschkonzert. Da wird nicht lange gefragt ob man einen schnellen Anschluß hat, - den schnellen Anschluß hat man zu haben! Im Zweifelsfall muss man den Standort wechseln, bzw. ein Firmenneugründer sucht sich den Standort aus, auf dem er die entsprechenden DSL-Voraussetzungen findet. In meinem Fall ist es so, dass der Geschäftspartner diesen Anschluß verlangt um die Datenpakete zu versenden, bzw. in zumutbarer Geschwindigkeit zu empfangen.

Das entscheidende technische Thema ist der Durchmesser des Datenkabels. Dieser ist bisher deutlich zu gering. Um eine höhere Datenübertragung zu gewährleisten, muss ein dickeres Kabel verbaut werden. In diesem Zusammenhang wäre es interessant, was mit den 50 Mio Euro ist, die der Bayrische Staat für ländlichen Gemeinden zur Verfügung gestellt hat, um besser an das DSL Netz angeschlossen zu werden. - Hat die Gemeinde Laberweinting schon einen Antrag gestellt ?

Warum dieses Thema so ausführlich:

  1. Ich möchte vermeiden, dass es ein ähnliches Zickzack-Verfahren entsteht, wie beim Kanalanschluss in Asbach

  2. Für alle Firmen, für alle Organisationen in der Gemeinde Laberweinting wünsche ich mir aus wirtschaftlichen Gründen eine schnellere Datenübertragung.

  3. Für alle Mitbürger in der Gemeinde Laberweinting wünsche ich mir einen höheren Wohnwert, genauso wie in den Nachbargemeinden.


Anmerkung vom 16. April aus dem Rathaus:

Die Umfrageaktion ist bereits ein Bestandteil, für einen Antrag um Finanzmittel zu erhalten. Gleichwohl bewegt sich die Gemeinde Laberweinting (und andere Orte) auf einem sehr schwierigen Weg. Allein Gesprächstermine mit der Telekom zu bekommen ist mehr als schwierig, ebenso gibt die Telekom kein Auskünfte über bestehende oder mögliche Anschlüsse. Die Grundversorgung auf dem Telekommunikationsbereich ist nach Ansicht der Gemeinde Laberweinting und auch anderer Gremien die Aufgabe der Telekom. Es werden also die ohnehin finanzschwachen ländlichen Gemeinden erneut zur Kasse gebeten, während in den Ballungszentren die akzeptable DSL-Versorgung vom Anbieter kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Aber offensichtlich ist es der Wille der Staatsregierung, denn sonst wären im Vorfeld nicht 50 Mio als Finanzhilfe bereit gestellt worden. Der Regierungsapparat läßt die kleinen Gemeinden auf sich alleine gestellt und sich selbst überlassen. Insgesamt bedauert die Gemeinde die zurückhaltenden Reaktionen der Telekom und die, nach Ansicht der Gemeinde ungerechte Auffassung der Staatsregierung.

Geschäftsleiter Ulrich Goss zeigt sich in diesem Zusammenhang sehr erfreut über die Rückmeldungen aus der Umfrage. Gleichzeitig teilt er mit, dass Bürgermeister Xaver Eggl, die Gemeinderäte und die Verwaltung das Thema DSL sehr ernst nehmen. Um bezahlbare Anschlüsse zu realisieren müssen im Vorfeld allerdings verschiedene technische Möglichkeiten ausgelotet werden, was nicht von heute auf morgen geschehen kann.

080414

Winderl Paul