Jetzt red´i in der Gemeinde Laberweinting


„Jetzt red´ i“ gastierte in Hofkirchen
Bürgerversammlung des BR wurde aufgezeichnet - Tilmann Schöberl zum ersten Mal Moderator

Laberweinting/Hofkirchen (wp). Der Bayerische Rundfunk und die Gemeinde Laberweinting hatten geladen, und viele kamen in den Roßmeier-Saal nach Hofkirchen zum Wirtshaus-Diskurs des Bayerischen Rundfunks. Die Montagegruppe des BR mit dem großen Übertragungswagen montierte bereits am Vortag alle Einrichtungen im Saal.

20 Tage zuvor hatten die Redakteurin Margot Waltenberger-Walte und Frau König mit den Vorbereitungen und Planungen begonnen. Bereits am Vortag der Aufzeichnung platzierte sich der hellblaue Fuhrpark des BR  mit den Aufzeichnungsgeräten im Hof des Gasthauses. Bei der Montage wurden die Techniker von den Mitarbeitern des Laberweintinger Bauhofes und der FFW Hofkirchen unterstützt. Insgesamt waren fast 40 Personen für die Aufzeichnung im Einsatz, um den Saal in ein "Studio" zu verwandeln. Während sich Tilmann Schöberl am Donnerstag sehr gewissenhaft über die Gemeinde Laberweinting informierte liefen im Übertragungssaal die letzten Kameratests und Soundchecks.

Am Freitagabend gingen dann die Scheinwerfer an, und die Grafentraubacher Bläser unter der Leitung von Ulrich Goss begrüßten die Gäste im vollbesetzten Saal. Der groß gewachsene Moderator drehte vor der Aufzeichnung eine lockere Plauderrunde durch das Publikum und begrüßte dabei Bürgermeister Xaver Eggl, MdL Josef Zellmeier und stellv. Landrat Laumer.

Die älteste Bürgersendung des BR "Jetzt red i" gibt es seit 1971, aber für das Fernsehteam und die Zuschauer war es doch etwas besonderes, als die Kameras Tilmann Schöberl © BReingeschaltet wurden, und der gut gelaunte Tilmann Schöberl sich zum ersten Mal auf das Podium des Moderators setzte. Nervosität war dem Oberpfälzer nicht anzumerken, denn er legte ganz frisch und fröhlich los, als ob er schon immer auf diesem Stuhl gesessen hätte. Familieären Rückhalt bekam er durch seine Frau Manuela, die aus Mallersdorf-Pfaffenberg stammt, und ihrem Gatten aus nächster Nähe beide Daumen drückte. Der Moderator betonte, dass er sich besonders freue, im niederbayrischen Laberweinting und im Nachbarort Hofkirchen in der Nähe seiner Verwandtschaft die erste "Jetzt red i" Aufzeichnung zu leiten.

Den Einstieg in die Diskussion machte Gemeinderat Otto Holzer, als er die unbefriedigende Situation an den beiden Bahnübergängen in Laberweinting anmahnte. Obwohl täglich ca. 5000 Fahrzeuge den Bahnübergang kreuzen, konnte die Bahn AG bisher nicht dazu bewogen werden, die Stellen durch Halbschranken besser abzusichern. Auch für das Laberweintinger Industriegebiet forderte Herr Hartl eine bessere Absicherung des Bahnübergangs. BGM Xaver Eggl bekräftigte in diesem Zusammenhang die Anstrengungen der Gemeinde, die in diesem Fall bisher auf taube Ohren gestoßen sind.

Ein Einwand einer Grafentraubacher Bürgerin, die sich als Anwohnerin von den Maschinen des Baustoffherstellers erheblich gestört sieht, wurde von Dr. Ulrich, dem verantwortlichen Leiter der Schlagmann, Baustoffwerke gekontert. Es wurden Lärmpegelmessungen durchgeführt, die mit 38 db die zulässige Grenze von 40 db nicht überschritten haben.

Als sich 5 Bürger gleichzeitig zu Thema T-DSL im Bachlertal meldeten, waren die Moderatorqualitäten von Tilmann Schöberl zum ersten Mal sehr stark gefragt. Richard Hierlmeier bemängelte, dass er als Software-Entwickler keinen DSL Anschluss von der Telekom bekommt, Michael Hartl braucht den Anschluss für sein Maschinenbauunternehmen, und der jüngste Redner Felix Niklas (17 Jahre) betonte, dass er und seine Geschwister als Schüler sehr stark auf das schnellere Übertragungssystem angewiesen sind. Als Tilmann Schöberl nachfragte, stellte sich heraus, dass die Telekom sich bisher sehr zögerlich mit den Anfragen der Interessenten beschäftigt hat.

Gemeinderat Josef Leupacher kritisierte zum Thema: Kanal in Asbach die irreführenden Informationen und Anweisungen der zuständigen Behörden, die zunächst die Abwasserregelung mit Kleinanlagen vorsahen, jetzt aber eine Kanalbaumaßnahme bevorzugen.

Ein Beschluss der Schulbehörde beschäftigte Stefan Zellmeier. Mit dem Befehl, Kombi-Klassen an der Grundschule Laberweinting zu bilden wurden die Lehrkräfte und Eltern erneut geschockt. Als die betroffenen Eltern einen eigenen Lehrer bezahlen wollten, wurde dies abgelehnt.

Während sich BGM Xaver Stierstorfer von der Stadt Geiselhöring in seinem Stuhl genüsslich zurücklehnte, diskutierten die Redner aus Laberweinting und Mallersdorf-Pfaffenberg die seit 1956 geplante Umgehung der Labertal-Orte. Die Forderung nach der neuen Kreisstraße wurde von BGM Xaver Eggl und von stellv. BGM Hans Trepesch (Markt Mallersdorf-Pfaffenberg) bekräftigt, dazu meldeten sich sofort Antragsteller, die für den geplanten Bau der Trasse entlang der Laber plädierten. Ein Bürger aus Oberlindhart gab die Gefahr des Hochwassers in dieser Region zu bedenken. Der andere Vorschlag ist die Umgehung von Laberweinting südlich der Bahnlinie, also genau auf der anderen Seite. Stellvertr. Landrat Laumer bekräftigte, dass der Landkreis mit der aktuellen Situation ebenfalls nicht zufrieden sei.

Franz Maier sen. aus Haader bemängelte die fehlenden Lagerflächen nach dem großen Sturm in der Region und die mangelnde Flexibilität der Behörden in Brüssel. MdLl Josef Zellmeier zeigte sich bestürzt über die aktuelle Notsituation in den regionalen Wäldern und unterstützte das Anliegen der Waldbauern.

Gemeinderat Eduard Meindl informierte über den Biber im Bachlertal und die daraus resultierenden Folgen und stellte die Frage: "Braucht man den Biber überall". Nach dem die Kirche in Eitting vorübergehend gesperrt war, darf diese nun wieder betreten werden. Ein Eittinger Bürger forderte nun endlich Klarheit über die Situation, weil zunächst ein Abrutschen der Kirche gemessen wurde, dann aber plötzlich wieder eine "Anhebung" festgestellt wurde.

Herr Wildgruber von der Caritas erläuterte die Notwendigkeit einer Demenz-Beratung. Dabei denke er vor allen Dingen an eine feste Einrichtung in Laberweinting in Form eines Beratungszentrums für Angehörige von Demenzkranken, wofür Finanzmittel notwendig sind

Ulrich Goss bedauerte in seiner Eigenschaft als Musikgruppenleiter die Einführung der G8. Die Schüler hätten schlicht weg keine Zeit, sich mit musischen Themen und Hobbys zu beschäftigen, weil sie stark mit den schulischen Fächern beschäftigt sind.

Gemeinderat Alfons Zehentbauer beklagte als Kommandant einer kleinen Feuerwehr den enormen Aufwand bei der Truppmannausbildung, für die 70 Std. erforderlich sind, um das Abzeichen zu erlangen.

Für das Kreiskrankenhaus in Mallersdorf wurde die Mittelzuweisung zum 3. Bauabschnitt eingefordert. Das Sozialministerium hat bisher die erforderlichen Gelder noch nicht bewilligt. Auch der Landkreis Straubing-Bogen möchte, dass die Umbauten für das sehr wirtschaftlich agierende Mallersdorfer Krankenhaus so schnell wie möglich abgeschlossen wird, so stellvertr. Landrat Laumer in seiner Bitte.

Für die Mallersdorfer Schwesternschule waren 300 Bewerbungen eingegangen, so Altbürgermeister Josef Zellmeier sen., doch nur 20 Schüler wurden angenommen. Begründet wurde dies mit fehlenden Finanzmittel. In einer Zeit, in der Ausbildungsplätze gesucht werden, ist dies ein unzumutbarer Zustand.

Schwester Doris, die Leiterin der Klosterbrauerei in Mallersdorf bemängelte, das Groß- und Kleinbetriebe mit den gleichen Auflagen belastet werden. Sie forderte hierzu eine Unterscheidung der einzelnen Betriebsgrößen.

Tilmann Schöberl führte mit seiner spontanen Art durch die Aufzeichnung sehr konzentriert und schlagfertig. Man merkte dem Diskussionsleiter an, dass er sich sehr gewissenhaft vorbereitet hatte. Mit seinen Nachfragen brachte er die Anliegen der Redner auf den Punkt.

Bürgermeister Xaver Eggl bedankte sich abschließend beim Bayerischen Rundfunk für das Gastspiel in der Gemeinde. Sein Dank galt der Redakteurin Margot Waltenberger-Walte und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Herr Schöberl wurde gebeten sich in das Goldenen Buch der Gemeinde einzutragen.

Ausgestrahlt wird die Aufzeichnung am Mittwoch, den 14. September um 20:15 Uhr im Dritten Programm. Im Studio vertritt die Interessen der Bürger Andreas Bönte. Dabei werden die angesprochenen Themen den betreffenden Landespolitikern vorgestellt.

Bilder von der Aufzeichnung

050903 Foto: BR