Es ist dem interessierten Beobachter nicht verborgen
geblieben, dass der Bachler-Schpotz einen nahen Verwandten hat, der
allerdings schon in einem betagten Alter ist und seit geraumer Zeit die
Öffentlichkeit scheut. Hin und wieder war der Laaberfrosch (Allgemeine
Laaber-Zeitung) auch im Bachlertal unterwegs. Eine dieser Geschichten ist erhalten geblieben:
Eine große Schlachterei
Eigentlich ist der Wahlkampf ja längst vorbei, die Schlacht ist
geschlagen! Jetzt schlachten die neuen Oberhäupter ihre großen Pläne für
die nächsten sechs Jahres-Runden aus. Wie dem auch sei, ich hüpfte just
vor einiger Zeit in eine Gemeinde, um mir ein Bild vom Stand der Dinge zu
machen. Und prompt kam mir dabei wieder so eine Wahlgeschichte in den Sinn, die ich jetzt unbedingt auspacken muß.
Ich hatte damals das wahlfiebrige Treiben der alten Dorfhäuptlinge mit meinen scharfen Froschaugen genau beseh'n, und
potzwetter hat da doch nicht ein ganz Schlauer versucht, seine Wähler auf
folgende Weise zu bekommen, besser gesagt, herumzukriegen: "Wenn Du mich
nicht wählst, dann schlachte ich Dir kein Schwein mehr!" Dieser Kleingeist!
Als ob die Schweine gerade auf ihn warten würden. Gott sei dank schlachten
auch noch andere Leute, sonst gäbe es ja im Laufe der
Zeit immer mehr Schweine, War das eine Schweinerei? Ich bin aber
überzeugt, daß der Wahlschlachtplan des kleinen Erpressers nicht im
Gemeinderat Schule machen wird. Hoffentlich nicht! Ganz sicher nicht! Als
Kirchenpfleger hat man, schließlich doch Moral im Leib. Bei diesem
kleinen Ausrutscher wird der liebe Gott bestimmt alle zwei Augen
zudrücken.
Dann aber kam der Tag des Kampfes, der großen Schlacht herangenaht. Und
wie soll es anders sein, unser Chef-Häuptling fürchtete um seine Federn,
die, wollte er um keinen Preis lassen. Er sandte sein Töchterlein gen den
Feind, der da in Form eines schönen großen Wahlplakates am Zaun des
Nachbarn hing. Kurzerhand ergriff die Amazone Großpapas langen spitzen
Regenschirm und stürzte sich mit unerschrockenem Kampfgeist und mit wohlgezielten Stichen, wie ein Torero auf den Stier,
auf das böse Plakat.
Nebenbei dachte die Heldin auch noch an die Dorfverschönerung und streute
Kunstdünger, sprich Spucke, auf des Nachbarn verhaßte Gänseblümchen.. Ein
Sprung ins Wirtshaus konnte mich gerade noch retten sonst wäre ich auch
noch chemisch
präpariert worden. Und siehe da, da schritt auch schon der Chefhäuptling
erhobenen Hauptes aus der Tür, sprang seinem mutigen Sproß zur Seite
und erledigte den Feind, indem er ihn nun völlig schlachtete und vom
Zaune befreite. Er schwang sich dann auf seinen Drahtesel - ich war wieder
auf die Straße gehüpft - sammelte sämtliche feindlichen Plakate ein, und
nahm sie mit nach. Hause. Ein tapf'rer Dschungelkrieger dem Kai-Uwe
von Hassel den Tapferkeitsorden verleihen müßte. - Bleibt nur die Frage?
Was tat der Häuptling zu Hause mit soviel Papier? Ich glaube: er wollte
sich auf hinterlistige Weise im kleinsten Zimmer seiner Wohnung rächen...
quak-quak
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