Beim
diesjährigen Starkbierfest im Saal des Gasthauses Roßmeier feierte die FFW
Hofkirchen ein kleines Jubiläum. Zum 5. Mal fand unter der Organisation
der örtlichen Feuerwehr der Pfaffenator-Anstich statt. Was nach
einer Idee vor Vorstand Johann Bergmaier damals begann, hat sich als
fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Bachler etabliert. Schon
die erste Veranstaltung übertraf damals die Erwartungen. Auch diesmal
agierten die Vortragskünstler vor einem bis auf den letzten Platz
gefüllten Saal und Stehplätzen an der Theke. Für das leibliche Wohl sorgte
die Gastwirtsfamilie Roßmeier mit verschiedenen Speisen und Brotzeiten.

Während sich beim vermeintlichen Vorbild auf dem Nockerberg das
Fastenpredigerkarusell immer schneller dreht, ist "Bachinus" alias Werner
Kagermeier dabei, sich einen Kultstatus aufzubauen.
FFW-Vorstand Johann Bergmeier konnte zur Probe des Stöttner-Pfaffenators
den Bürgermeister Xaver Eggl und den Bürgermeisterkandidat Hans Grau
begrüßen. Sein Gruß galt den zahlreich erschienen Gäste aus Nah und Fern. Für die Umrahmung der gesamten Veranstaltung
sorgten Marion und Konrad Stadler, die auf den Akkordeons in der
Öffentlichkeit Premiere feierten und mit erfrischender Spielweise die
Gäste unterhielten.


In einem feurigen Aufgalopp begann der "Bayrische Hias" mit seiner
Vorstellung. Zunächst nahm sich das Multi-Talent aus Dingolfing die
einzelnen Vereinsvorstände vor, indem er die Vereins-Chefs in gesungenen
Reimen vorstellte. Dabei ging es bereits deftig zur Sache, denn der "Hias"
nahm kein Blatt vor dem Mund. Bei den beiden Bürgermeisterkandidaten
klagte der Sänger über einen starken Durst, der darauf hinauszielte, dass
er von Bürgermeister Eggl ein Stöttner-Pfaffenator bekam und von Bürgermeisterkandidat
Grau einen Schnaps. Auch den angeblich dritten Kandidaten der Bachler-Jugendpartei, Andreas Bergmann lies der Künstler nochmals
hochleben.

Wie sehnsüchtig der Fastenprediger erwartet wurde, zeigte sich als die
"Kult-Figur" Bachinus zur Tür hereinkam und die Besucher den Aufmarsch
beklatschten. Mit "... griaß eich liabe Leid, Freunde des Starkbiers,
amtierende Politiker und solche di des wern woin!" begann Werner
Kagermeier seine Rede. Mit der sogenannten großen Politik war Bachinus
bald fertig, denn die neuen bayrischen Machthaber seien derart farblos,
dass es dazu wenig bis gar nichts zu berichten gab. Da war Edmund Stoiber
für einen Fastenprediger wesentlich ergiebiger. Lediglich der Transrapid
fand als "Stoiber Gedächtnis-Schuttle" Erwähnung und natürlich das
Rauchverbot, welches der regierenden Partei doch einige Stimmen gekostet
hat. Aber, so der Redner "vielleicht führt die Kirche Rauchergottesdienste
ein, denn dort darf geraucht werden." Allen Gemeinderatskandidaten machte
er die Zähne lang, indem er auf den vollbesetzten Saal verwies. Hier und
jetzt könnte man wunderbar eine Wahlveranstaltung machen und das Programm
vorstellen, denn eine derart große Besucherzahl ist bei einer
Wahlversammlung eher selten. Er nahm seinen Vorschlag aber gleich wieder
zurück, denn "..unsere Besucher wollen nur die Wahrheit hören, - und
nichts als die Wahrheit." Bachinus empfahl den einzelnen Vereinen ihre
Anträge auf Zuschüsse für geplante Bauvorhaben
grundsätzlich vor den
Wahlen einzubringen, denn irgendwie ist die "Zuschußstimmung" vor den
Wahlen wesentlich besser als nach den Wahlen. Als sehr erfreulich wurde
registriert, dass die FFW Weichs mit Doris Promesberger eine tapfere Frau
an der Vereinsspitze hat und mit neuem Schwung in das Jahr geht. Beim TSV
Hofkirchen geht der Platzwart/ Hausmeister Johann Meindl für einen Sieg
wallfahrten. In der Vergangenheit konnte der EX-Vorstand oft zuhause
bleiben. Ob das wohl in Zukunft anders wird? - stellte Bachinus zur
Diskussion. Der Prediger wusste zu berichten, dass es Schreiner gibt, die
einem Verputzmörtel nicht Kalk sondern Leim hinzu mischen möchten. Ebenso
gibt es Damen, die eine 45-minütige Walking-Tour -auf Bayrisch:
Reh-Erschreckungs-Wanderung- unternehmen wollten, und dann erst nach 4
Stunden zurück gekommen waren, weil sie sich im Wald verlaufen hatten. Es
gibt Brautpaare, die sich über die Qualität eines Weines streiten: "Der
Wein korkt!", obwohl der Wein mit einem Schraubverschluß verschlossen ist.
Es gibt einen Vereinskassier, dem hin und wieder
das verweilen im
ehelichen Schlafgemach untersagt ist. Dann muss er neben seinem Hund
schlafen. Ein Landwirt hatte eine Endlos-Bindegarn in Hofkirchen
versehentlich angebracht und dann auf der Fahrt nach Mallersdorf satte 3
km Garn abgerollt. Erst ein aufmerksamer Passant stoppte die Schnurfahrt.
Beim Wintersport gibt es Skifahrer, die für eine 2-Tages-Fahrt schon mal 3
Paar Ski mitnehmen, oder auf Bali eine uralte Zeitung für 10 Dollar
kaufen. Bachinus, alias Werner Kagermeier verstand es, sein Talent als
Schauspieler für den Vortrag zu nutzen und schaffte es mit der
entsprechenden Rhetorik die Geschichten auf den Punkt zu bringen. Mit
donnerndem Applaus bewerteten die Besucher die 80-minütige Rede des Fastenpredigers.

Dann folgte der finale Auftritt des bayrischen Hias, der in seiner
stotternden und singenden Art durch die Besucherreihen ging und mit dem
Publikum seinen Schabernack trieb. Mit rhythmischen Melodien heizte er die
Stimmung an, so dass die Besucher am Ende stehend applaudierten.

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