Starkbierfest 2008


Starkbieranstich im Bachlertal

Starkbierfest der FFW Hofkirchen mit "Bayrischem Hias", Fastenprediger  und den Geschwistern Stadler

Beim diesjährigen Starkbierfest im Saal des Gasthauses Roßmeier feierte die FFW Hofkirchen ein kleines Jubiläum. Zum 5. Mal fand unter der Organisation der örtlichen Feuerwehr der Pfaffenator-Anstich  statt. Was nach einer Idee vor Vorstand Johann Bergmaier damals begann, hat sich als fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Bachler etabliert. Schon die erste Veranstaltung übertraf damals die Erwartungen. Auch diesmal agierten die Vortragskünstler vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal und Stehplätzen an der Theke. Für das leibliche Wohl sorgte die Gastwirtsfamilie Roßmeier mit verschiedenen Speisen und Brotzeiten.


Während sich beim vermeintlichen Vorbild auf dem Nockerberg das Fastenpredigerkarusell immer schneller dreht, ist "Bachinus" alias Werner Kagermeier dabei, sich einen Kultstatus aufzubauen.

FFW-Vorstand Johann Bergmeier konnte zur Probe des Stöttner-Pfaffenators den Bürgermeister Xaver Eggl und den Bürgermeisterkandidat Hans Grau begrüßen. Sein Gruß galt den zahlreich erschienen Gäste aus Nah und Fern. Für die Umrahmung der gesamten Veranstaltung sorgten Marion und Konrad Stadler, die auf den Akkordeons in der Öffentlichkeit Premiere feierten und mit erfrischender Spielweise die Gäste unterhielten. 

  
In einem feurigen Aufgalopp begann der "Bayrische Hias" mit seiner Vorstellung. Zunächst nahm sich das Multi-Talent aus Dingolfing die einzelnen Vereinsvorstände vor, indem er die Vereins-Chefs in gesungenen Reimen vorstellte. Dabei ging es bereits deftig zur Sache, denn der "Hias" nahm kein Blatt vor dem Mund. Bei den beiden Bürgermeisterkandidaten klagte der Sänger über einen starken Durst, der darauf hinauszielte, dass er von Bürgermeister Eggl ein Stöttner-Pfaffenator bekam und von Bürgermeisterkandidat Grau einen Schnaps. Auch den angeblich dritten Kandidaten der Bachler-Jugendpartei, Andreas Bergmann lies der Künstler nochmals hochleben.

Wie sehnsüchtig der Fastenprediger erwartet wurde, zeigte sich als die "Kult-Figur" Bachinus zur Tür hereinkam und die Besucher den Aufmarsch beklatschten. Mit "... griaß eich liabe Leid, Freunde des Starkbiers, amtierende Politiker und solche di des wern woin!" begann Werner Kagermeier seine Rede. Mit der sogenannten großen Politik war Bachinus bald fertig, denn die neuen bayrischen Machthaber seien derart farblos, dass es dazu wenig bis gar nichts zu berichten gab. Da war Edmund Stoiber für einen Fastenprediger wesentlich ergiebiger. Lediglich der Transrapid fand als "Stoiber Gedächtnis-Schuttle" Erwähnung und natürlich das Rauchverbot, welches der regierenden Partei doch einige Stimmen gekostet hat. Aber, so der Redner "vielleicht führt die Kirche Rauchergottesdienste ein, denn dort darf geraucht werden." Allen Gemeinderatskandidaten machte er die Zähne lang, indem er auf den vollbesetzten Saal verwies. Hier und jetzt könnte man wunderbar eine Wahlveranstaltung machen und das Programm vorstellen, denn eine derart große Besucherzahl ist bei einer Wahlversammlung eher selten. Er nahm seinen Vorschlag aber gleich wieder zurück, denn "..unsere Besucher wollen nur die Wahrheit hören, - und nichts als die Wahrheit." Bachinus empfahl den einzelnen Vereinen ihre Anträge auf Zuschüsse für geplante Bauvorhaben grundsätzlich vor den Wahlen einzubringen, denn irgendwie ist die "Zuschußstimmung" vor den Wahlen wesentlich besser als nach den Wahlen. Als sehr erfreulich wurde registriert, dass die FFW Weichs mit Doris Promesberger eine tapfere Frau an der Vereinsspitze hat und mit neuem Schwung in das Jahr geht. Beim TSV Hofkirchen geht der Platzwart/ Hausmeister Johann Meindl für einen Sieg wallfahrten. In der Vergangenheit konnte der EX-Vorstand oft zuhause bleiben. Ob das wohl in Zukunft anders wird? - stellte Bachinus zur Diskussion. Der Prediger wusste zu berichten, dass es Schreiner gibt, die einem Verputzmörtel nicht Kalk sondern Leim hinzu mischen möchten. Ebenso gibt es Damen, die eine 45-minütige Walking-Tour -auf Bayrisch: Reh-Erschreckungs-Wanderung- unternehmen wollten, und dann erst nach 4 Stunden zurück gekommen waren, weil sie sich im Wald verlaufen hatten. Es gibt Brautpaare, die sich über die Qualität eines Weines streiten: "Der Wein korkt!", obwohl der Wein mit einem Schraubverschluß verschlossen ist. Es gibt einen Vereinskassier, dem hin und wieder das verweilen im ehelichen Schlafgemach untersagt ist. Dann muss er neben seinem Hund schlafen. Ein Landwirt hatte eine Endlos-Bindegarn in Hofkirchen versehentlich angebracht und dann auf der Fahrt nach Mallersdorf satte 3 km Garn abgerollt. Erst ein aufmerksamer Passant stoppte die Schnurfahrt. Beim Wintersport gibt es Skifahrer, die für eine 2-Tages-Fahrt schon mal 3 Paar Ski mitnehmen, oder auf Bali eine uralte Zeitung für 10 Dollar kaufen. Bachinus, alias Werner Kagermeier verstand es, sein Talent als Schauspieler für den Vortrag zu nutzen und schaffte es mit der entsprechenden Rhetorik die Geschichten auf den Punkt zu bringen. Mit donnerndem Applaus bewerteten die Besucher die 80-minütige Rede des Fastenpredigers.

Dann folgte der finale Auftritt des bayrischen Hias, der in seiner stotternden und singenden Art durch die Besucherreihen ging und mit dem Publikum seinen Schabernack trieb. Mit rhythmischen Melodien heizte er die Stimmung an, so dass die Besucher am Ende stehend applaudierten.

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