Tragkraftspritze als "Geschenk"

Feuerwehr feierte 125-jähriges Bestehen mit Gottesdienst und Festzug

Zusammen mit den Ortsvereinen feierte die FFW Hofkirchen am Sonntag, den 25.06.00 ihr 125-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt stand dabei die Segnung der neuen Tragkraftspritze.

Vor dem Gottesdienst um 9.30 Uhr versammelten sich die Mitglieder der Bachler Ortsvereine beim Gasthaus Roßmeier. Kommandant Stefan Heinrich und Vorsitzender Wolfgang Schiegl hatten bereits die Fahnenmutter vom Gründungsfest aus dem Jahr 1987, Helene Heil, vom Poschenhof abgeholt und konnten dann auch Bürgermeister Eggl und einige Gemeinderäte zu diesem Fest begrüßen. 

Angeführt von den Grafentraubacher Bläsern zogen die Vereine dann zur Kirche, wo Pfarrer Bäuml den Festgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder  des Feuerwehr zelebrierte. Trotz eines wolkenverhangenen Himmels stellten sich die Vereine nach dem Gottesdienst zu einem kleinen Festzug auf. Marschmusik spielten die Grafentraubacher Bläser. Die Ehrengäste und der Festverein mit der Fahnenmutter, begleitet von den zwei aktiven Feuerwehrdamen, schlossen sich an. Danach folgten die benachbarten Feuerwehren aus Weichs und Asbach, und verschiedene Vereine. So bewegte sich ein stattlicher Zug zum Feuerwehrgerätehaus, wo die Segnung der neuen Tragkraftspritze vorgenommen wurde.

Den Segen erteilt

Pfarrer Bäuml gab der neuen Tragkraftspritze den kirchlichen Segen. In seinem Grußwort überbrachte Bürgermeister Eggl zunächst der Feuerwehr den Glückwunsch, der Gemeinde zum 125-jährigen Bestehen. Wie keine andere Gemeinschaft diene die Feuerwehr in selbstloser Weise der Rettung des Mitmenschen. Der Dank galt dabei allen Feuerwehrleuten, die ihren Dienst für die Allgemeinheit geleistet haben. Voraussetzung für diesen Dienst sei dabei eine zweckmäßige Ausstattung der Feuerwehr. So übergab der Bürgermeister dem Kommandanten offiziell die neue Tragkraftspritze und wünschte den Feuerwehrmännern, dass dieses Gerät nur bei Übungen und Leistungsprüfungen eingesetzt werden muss und niemals für den Ernstfall gebraucht wird.

Vorsitzender Schiegl dankte der Gemeinde für die Anschaffung der neuen Spritze, die er als Geburtstagsgeschenk für die Feuerwehr bezeichnete. Die alte Tragkraftspritze hatte seit 1960 ihren Dienst geleistet und war bei Mehreren Bränden im Einsatz. Letztendlich war die Anschaffung wegen der in letzter Zeit aufgetretenen technischen Probleme aber notwendig und wurde von der Gemeinde auch schnell vollzogen.

Eigentlich sollte das Feuerwehrfest im Rahmen eines Gartenfestes weitergeführt werden. Wegen der unbeständigen und kühlen Witterung zogen die Vereine aber in den Saal des Gasthauses Roßmeier ein und nahmen dort gemeinsam das Mittagessen ein. Am Nachmittag gesellten sich dann auch noch viele Dorfbewohner und auch auswärtige Gäste dazu und feierten mit der Feuerwehr bis spät in den Abend. Die Kinder durften mit dem Feuerwehrauto eine Rundfahrt mitmachen und wollten dabei imnwr wieder das Martinshorn hören.

Kosten damals 1280 Mark

Wie aus der Chronik der Feuerwehr zu entnehmen ist, wurde bereits 1903 durch Beschluss der drei Gemeinden Hofkirchen, Osterham und Haimelkofen eine Saug- und Druckspritze angeschafft. Der Anschaffungspreis betrug damals 1280 Mark. Zu diesen Kosten steuerte der damalige Pfarrer von Hofkirchen in freigiebigster Weise 200 Mark bei. Dies zeugt davon, dass die Gemeinden zu dieser Zeit nicht besonders finanzkräftig waren. Da es im Beschluss der Gemeinden um die Beschaffung einer neuen Spritze ging, ist davon auszugehen, dass auch schon vorher eine Spritze vorhanden war.

Von der Anschaffung einer Tragkraftspritze wird aus dem Jahr 1948 berichtet. Für diese Anschaffung hatte sich der Gemeinderat nach vorheriger Aussprache mit den Gemeindebürgern anlässlich einer Gemeindeversammlung entschlossen. Zur Deckung der Kosten wurde von jedem Betrieb pro Tagwerk bewirtschaftete Fläche einschließlich Pachtgrund eine Mark sowie von jedem Haus oder Gewerbebesitz ein bis 15 Mark eingehoben.

Eine weitere Tragkraftspritze wurde dann im Jahre 1960 angeschafft, die bis vor wenigen Wochen im Einsatz war. Die neu angeschaffte Tragkraftspritze ist somit das fünfte Spritzengerät der Hofkirchener Feuerwehr seit der Gründung des Vereins.