Haimelkofen

Hemminchofun wird zum 1. Mal im Jahre 900 n. Chr. in einer Urkunde der Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram (182) genannt. Aus der Urkunde erfahren wir, daß Wolfhelm sein Eigen zu Haimelkofen vertauschte und Güter zu Feldkirchen erhielt.

Die Urkunde hat durch den Zahn der Zeit gelitten. Die fehlenden Wörter wurden sinngemäß ergänzt.

Übersetzung der lateinisch geschriebenen Urkunde:

"Alle Christgläubigen mögen wissen, wie Bischof Tuto durch die Hand seines Vogtes Karaharius dem Wolfhelm sein Eigen zu Feldkirchen mit allen Zugehörungen übergab. Dafür übergab der genannte Wolfhelm dem hli. Emmeram den Besitz, den er zu Hemminchofun (Haimelkofen) besaß. Und das sind die an den Ohren gezogenen Zeugen: Erchanperht, Helfrih, Alavuih, Ino. Geschehen in Regensburg im Jahre des Herrn 900."

Aus Hemminchofun entstand der jetzige Ortsname Haimelkofen. In Hemminchofun ist der Personenname Hemmo enthalten, ein damals gebräuchlicher Männername. Ein Hemmo kommt z.B. um 1060/70 zweimal als Zeuge in St. Emmeramer Urkunden vor. Hemminchofun weist auf einen echten -ing-Ort hin und kann ursprünglich Hemminga geheißen haben, was bei Hemmo und seinen Leuten bedeutet. Später wurde -kofen angehängt. Die -kofen- und -hofen-Orte bezeichnen bereits Dauersiedlungen und wurden später als die -ing-Orte gegründet.

Nach den Liquidationsprotokollen gab es 1835 in Haimelkofen 29 Hausnummern. Die Höfe waren zum königlichen Landgericht Mallersdorf gerichtsbar.

Das Erbrecht besaß entweder 

  • das königliche Rentamt Mallersdorf (Hs.Nr. 1,2) 

  • oder bis 1803 das Reichsstift Niedermünster (Hs.Nr. 3,7,12) 

  • oder das fürstl. primat. Hauptkasteramt Regensburg (Hs.Nr. 4, 5, 8, 11, 13,14,15,16,17,19, 20, 21, 22, 23, 26, 27, 28, 29), 

  • die Filialkirche Weichs (Hs.Nr. 9), 

  • die Pfarrkirchenstiftung Hofkirchen (Hs.Nr. 10, 25) 

  • oder die Probstei Niederlindhart (Hs.Nr. 24).

1890 wurden in Haimelkofen 192 Einwohner gezählt. 1910 waren es 224 Einwohner in 38 Haushaltungen.

Das älteste Geschlecht in Haimelkofen ist die Familie Haslbeck. 1858 ist bereits ein Matthias Haslbeck auf dem Hof Hs.Nr. 23 bezeugt.

Die Geschicke des Ortes Haimelkofen waren von jeher eng mit dem Ort und der ehem. Gemeinde Hofkirchen verbunden. Dennoch sind einige Vereine in Haimelkofen beheimatet. Auch die größten Feste der vergangen Jahrzehnte haben in Haimelkofen ihren Ursprung.

  Angaben unter Vorbehalt