Osterham

Über den Ortsteil Osterham sind etliche historische Aufzeichnungen überliefert. Hier war einst das Damenstift Niedermünster begütert. Osterham wird zum 1. Mal in den Sal- und Lehensbüchern des Klosters Niedermünster im 13. und 14. Jahrhundert urkundlich genannt, damals "Osterhaim" geschrieben. Die -heim-Orte wurden ebenfalls später gegründet als die -ing-Orte und verweisen auch auf Dauersiedlungen. Die Himmelsrichtung "Osten" gibt an, daß die Siedlung im Osten von Hofkirchen, dem damals sicherlich bedeutenderen Ort, gelegen ist. Bis 1803 war das Reichsstift Niedermünster in Regensburg der größte Grundherr des Ortes.

Der Erbhofmeister Hans von Degenberg entschied im Jahre 1429 für die Gebrüder und Herzöge Ernst und Wilhelm, dass Osterham dem Landgericht Kelheim zustehe. Im 15. Jahrhundert besaßen auch die Herren von Paulsdorf in dem Ort Güter. Dies ist aus einem Brief vom 16. Juni 1486 zu entnehmen. Um das Jahr 1800 gehörte Osterham zum Gericht Kirchberg und zur nahen Klosterpropstei Niederlindhart. Das Dorf, das damals noch deutlich von Hofkirchen abgegrenzt war, hatte um diese Zeit 29 Anwesen und 115 Einwohner aufzuweisen.

Mit der ersten Gemeinde- und Gebietsreform in Bayern im ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts unter dem Innenminister Graf Montgelas erhielt Osterham ebenso wie Hofkirchen, Haimelkofen und Asbach und zahlreiche andere Dörfer der Umgebung den Status einer eigenständigen Gemeinde.

Osterham gehörte bis 1803 zum Gericht Kirchberg, ab 1804 war das Dorf zum königlichen Landgericht Mallersdorf gerichtsbar und zum königlichen Rentamt Mallersdorf erbrechtig. Bis 1803 war Osterham erbrechtig 

  • zum Reichsstift Niedermünster in Regensburg (Hs.Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,10,12,14, 24,15,16,17,18,19, 21, 28) 

  • oder zur Pfarrkirchenstiftung Hofkirchen (Hs.Nr. 13, 26) 

  • oder zur Filialkirchenstiftung Weichs (Hs.Nr. 20) 

  • oder zum Hauptkastenamt Regensburg (Hs.Nr. 23, 25, 27). 

Das Liquidationsprotokoll von 1835 weist 29 Hausnummern auf.

Nach dem bayerischen Ortsverzeichnis vom Jahre 1840 hatte Osterham, das ehedem Osterheim hieß, 177 Einwohner und eine Grundfläche von 288 Hektar. Weit über hundert Jahre war Osterham selbständige Gemeinde.  Bei der Volkszählung 1890 wurden in Osterham 179 Einwohnergezählt, 1910 waren es 162 Einwohner und 31 Haushalte.

Das älteste Geschlecht in Osterham ist die Familie Lichtinger. Benno und Theresia Lichtinger sind auf dem Hof Hs.Nr. 9 bereits 1794 bezeugt. 

Über 130 Jahre ist der Hof Hs.Nr. 1 im Besitz der Familie Guggenberger (1853: Peter Guggenberger). Den Hof Hs.Nr. 10 bewirtschaftet die Familie Singer seit 1865.

Erst um die Mitte dieses Jahrhunderts wurde dem Anschluss an Hofkirchen der Vorzug gegeben.

  Angaben unter Vorbehalt