Im Zeichen eines festlichen kirchlichen Ereignisses stand der Samstag in der
Pfarrei Hofkirchen. Ortspfarrer Josef Rohrmeier wurde vor 50 Jahren im Dom
zu Regensburg von Bischof Dr. Rudolf Graber zum Priester geweiht. Am 7. Juli
1963 feierte er in seinem Geburtsort Hofkirchen Primiz. Seit dem 1.
September 2008 wirkt Josef Rohrmeier nun in der Pfarrei als
Ruhestandspriester und ist für die Gläubigen ein wahrer „Glücksgriff“. Zur
Mitfeier eingeladen waren Bischöflich Geistlicher Rat Josef Schmaißer und
Bischöflich Geistlicher Rat Johann Rohrmeier, die beide vor 60 Jahren zum
Priester geweiht wurden. Josef Schmaißer war 24 Jahre Pfarradministrator von
Hofkirchen und Johann Rohrmeier, der Bruder von Josef Rohrmeier, wurde in
Hofkirchen geboren und hat hier vor 60 Jahren seine Primiz gefeiert.
Die Jubilare durften sich über ein volles Gotteshaus freuen. Eine große
Abordnung war aus der Pfarrei Alteglofsheim, dem früheren Wirkungsort von
Pfarrer Josef Rohrmeier, vertreten.
Vom Roßmeierhof aus zogen die Ehrengäste und die Abordnungen der Vereine zur
Pfarrkirche, den Weg schmückten geschmackvolle Dekorationen, die von den
Frauen aus dem Pfarrgemeinderat hergestellt worden waren. „Herr, unser Gott,
wie groß bist du“ klang zum Einzug in das Gotteshaus stimmgewaltig von der
Chorempore.
Ein
wunderschöner Blumenteppich vor dem Volksaltar, unter Regie von Karin Glöbel
und Waltraud Lang von Frauen des Pfarrgemeinderates gestaltet und
Blumengestecke in den Kirchenfarben gelb-weiß , zogen die Blicke auf sich.
Herzliche Grußworte richtete Pfarrer Josef Rohrmeier an alle, die sich zu
dem Freudenfest eingefunden hatten. In Konzelebration feierten die drei
Jubelpriester und Pfarrer Johannes Bäuml den Gottesdienst.
Festprediger Pfarrer Johannes Bäuml
legte seinen Ausführungen das Wort von Mutter Theresa „Der Priester ist
nicht für den Erfolg geweiht, sondern für die Treue“ zu Grunde. Dieses Wort,
so der Prediger, dürfe man bewahrheitet sehen, wenn zusammen mit den
Jubilaren auf zweimal 60 Jahre und einmal 50 Jahre Priesterleben dankbar
zurückgeschaut werden kann. Die Berufung sei ein einzigartiges Geheimnis
Gottes, ein ganz intimer Vorgang zwischen Gott und Mensch. Habe doch Gott
für jeden vorausbestimmt, an der Fülle der Gottheit teilzuhaben. Jeder
Mensch sei ein liebender Gedanke Gottes. Jeder hat die Fähigkeit und die
Freiheit, diesem Anruf Gottes Gehör zu schenken oder diesen auszuschlagen.
Alle Berufungen sei einmalig, unwiederholbar und nicht austauschbar.
Papst Johannes Paul sagte über das Priestertum: „Von uns allen wird
verlangt, an das Priestertum zu glauben, so wie wir an Taufe und Eucharistie
glauben. Der Priester selbst muss im Glauben an dieses Geschenk Gottes, das
er empfangen hat, verharren, auch wenn die unvermeidliche Routine und andere
Hindernisse ihn stören können“.
60 beziehungsweise 50 Jahre im Weinberg des Herrn zu arbeiten, bezeichnete
der Festprediger als eine „gehörige Portion Gottvertrauen und Treue“. Durch
stürmische und schwierige Jahre mit Umbrüchen in einem nie dagewesenen
Ausmaß, damit verbunden auch Unsicherheit und Zweifel, verlief das
Priesterleben der Jubilare sicher durch all diese Klippen. Dafür könne man
dankbar und froh das große „Deo Gratias“ sagen.
Festliche Kirchenmusik
Hervorragend musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor
Hofkirchen unter Leitung von Robert Winderl, an der Orgel Daniel Harlander,
mit der Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher. Die Bläserparts wurden von
den Grafentraubacher Bläsern unter Ulrich Goß intoniert. Zur Gabenbereitung
ließen Robert Winderl, Manuela Viehbacher und Konrad Stadler mit dem „o
salutaris hostia“ aus der Messe breve no. 7 in C von Charles Gounod
aufhorchen. Die Kommunionausteilung für die zahlreichen Gläubigen
begleiteten die Grafentraubacher Bläser. Das „Großer Gott wir loben dich“
vereinte zum Abschluss alle Gläubigen im Gesang.


Feier im Roßmeiersaal
Zum Festakt im von den Landfrauen unter Adelinde Lehner wunderschön
geschmückten Roßmeiersaal eröffnete der Kirchenchor mit dem Lied „Hab Sonne
im Herzen“ von Cäsar Flaischlen das Programm, durch das
Kirchenverwaltungsvorsitzender Johann Meindl führte.
Nach
einem von der Gastwirtsfamilie Roßmeier hervorragend zubereiteten Essen trat
sie Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Sabine Häusler, ans Rednerpult. In
ihrer Laudatio führte sie Worte der bekannten Konvertitin Gabriele Kuby an,
die sagt „Priester sein heißt, in der Welt Christus zu vertreten. Der
Priester ist gleichsam der Faden zu Gott. Dies erfordert aber auch,
geistlich zu leben, in der Welt, aber nicht von der Welt zu sein. Die Hl.
Hildegard, so die Sprecherin, sagt: „Überlegt gut, ob ihr in der Umarmung
der göttlichen Geheimnisse leben könnt. Ein ganzes Leben lang“. Ihrem Dank
an die drei Priester fügte die Pfarrgemeinderatssprecherin noch Aussagen der
Ministranten über Ortspfarrer Josef Rohrmeier an, die den Priester treffend
charakterisierten.

Bürgermeister Eggl bezeichnete es in seinen Glückwünschen als eine Ehre, im
Auftrag des Gemeinderates für die Gemeinde Laberweinting Glückwünsche
überbringen zu können. Er führte aus, dass die drei Jubilare ihre Aufgaben
zum Wohle ihrer Pfarrkinder sehr ernst genommen haben und immer auch den
politischen Gemeinden sehr verbunden waren. Viel priesterliche Arbeit kam
der gesamten Einwohnerschaft zu Gute, wofür der Bürgermeister besonders
dankte.

Ehemalige Pfarrei vertreten
Im Namen der Pfarrei Alteglofsheim mit allen Vereinen und Verbänden,
überbrachte Dr. Lohner Grüße und Glückwünsche. Er umriss die 33 Jahre, die
Pfarrer Josef Rohrmeier dort gewirkt hatte und gab zu verstehen, dass der
Jubilar in der Pfarrei Alteglofsheim ein „Lebensbegleiter“ war.
An die Zeit der Priesterweihen und die Folgejahre der drei Jubilare
erinnerte der Vorsitzende der Kirchenverwaltung Hofkirchen, Johann Meindl.
Mit dem verstorbenen Weihbischof Vinzenz Guggenberger seien in Hofkirchen
innerhalb von 10 Jahren drei Priester hervorgegangen. Sie, so Meindl an die
Jubilare gewandt, sind ihrer Berufung gefolgt, obwohl ihnen damals mit
Abitur und Studium eine wirtschaftliche Laufbahn sicher offen gestanden
hätte. Meindl bedauerte, dass seither aus der Pfarrei kein Priester mehr
hervorgegangen ist. In einem Diavortrag ließ Johann Meindl die Priesterjahre
der drei Jubilare im Bild Revue passieren.

Mesner Josef Danzer hatte mit der Ministrantenschar einen Sketch eingeübt,
der für Erheiterung und viel Applaus sorgte. Dass die „Kirchendiener“ nicht
auf den Mund gefallen sind, zeigten auch die Witze, die sie anschließend zum
Besten gaben. Auch scheint aus den Reihen der Minis für Chornachwuchs
gesorgt zu sein, das deuteten die gesungenen Glückwünsche an.

Spenden für die Mission
Pfarrer Josef Rohrmeier bedankte sich mit herzlichen Worten bei allen, die
an der Vorbereitung und am Ablauf der Feier beteiligt waren. Ebenso dankte
er für die eingegangenen Spenden, die nach seinen Worten an zwei Missionare
gehen. Übereinstimmend hatten die drei Jubilare gebeten, von Geschenken
abzusehen, wer etwas geben wolle, solle dies in einem Betrag für die Mission
spenden.
Kirchenpfleger Johann Meindl schloss sich mit Dankesworten an.

Mit dem Lied des Männerchores „Dank ma für an jedn Tag“ aus der Alpbacher
Messe und dem Lied des gemischten Chores „Mögen sich die Wege vor deinen
Füßen
ebnen“
von Günter Schwarze beendete der Kirchenchor die offizielle Feier.