„Ja, was ist denn da heut’ los?“
fragten die Kinder der Grundschule Laberweinting von der Bühne
angesichts der zahlreichen Gäste, die sich am Freitagvormittag in der
Aula der Grundschule versammelt hatten. Doch sie wussten natürlich
genau, dass der Grund die Abschiedsfeier für Rektor Ludwig Plötz war,
der nach neunjähriger Schulleitertätigkeit in Laberweinting zum Ende
dieses Schuljahres in den Ruhestand tritt. In den Reden von Schulrat und
Bürgermeister sowie in verschiedenen sehr originellen Beiträgen von
Kindern und Elternbeirat wurde der Dienst des Pädagogen an Kindern und
Schule gewürdigt beziehungsweise die eine oder andere Eigenheit
humorvoll herausgestellt.

Schulkinder begrüßten die Ehrengäste in ganz
origineller Weise.
Mit dem fröhlichen Lied „Wie schön, dass unser Schulfest ist“ leitete
ein Kinderchor unter der Leitung von Lehrerin Cordula Botzler-Neumann
die Abschiedsfeier ein, dem drei Jungbläser auf ihren Trompeten die
bekannte Melodie „Gaudeamus igitur“ mit Bravour folgen ließen.
Stellvertretender Schulleiter Georg Beutlhauser wies in seinen
einleitenden Worten darauf hin, dass Ludwig Plötz neun Jahre lang an der
Laberweintinger Grundschule tätig gewesen sei und zahlreiche
Veränderungen bewirkt habe. Das Schulhaus sei modernisiert und vor allem
auch die technische Ausstattung verbessert worden. Dabei habe er keinen
einzigen Tag wegen Krankheit gefehlt. Nach den einführenden Worten von
Georg Beutlhauser begrüßten dann Kinder die Ehrengäste sehr originell in
Versen, in denen sie diese humor- und liebevoll kurz vorstellten.
Als Vertreter des Staatlichen
Schulamtes im Landkreis Straubing-Bogen wies Schulrat Heribert Ketterl
zu Beginn seiner Ansprache darauf hin, dass der Erhalt kleinerer
Schulen, zu denen auch die Grundschule Laberweinting gehört, besonders
wichtig sei. Er hoffe, dass vonseiten des Finanzministeriums dafür
weiterhin die notwendigen Mittel bereitgestellt würden. Mit dem
Schiller-Zitat „Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist
immer mehr traurig als erfreulich“ ging er dann auf den eigentlichen
Grund seiner Anwesenheit, die Verabschiedung von Schulleiter Ludwig
Plötz ein. Abschied nehmen vom Beruf, Gewohnheiten hinter sich lassen,
die Leitung der Schule in andere Hände übergeben und ein anderer
Tagesablauf seien damit verbunden.

Schulrat Heribert Ketterl überreicht dem
Schulleiter die Urkunde zur Beendigung seiner Dienstzeit.
Eine „lange und wichtige Arbeit“
im Bereich der Erziehung und Bildung habe Rektor Ludwig Plötz geleistet,
so der Schulrat. Es komme nämlich nicht so oft mehr vor, dass jemand
erst mit 66 Jahren aus dem Schuldienst ausscheide. Dann erwähnte
Heribert Ketterl einige Stationen des in Furth im Wald aufgewachsenen
Pädagogen. Nach mehreren Einsätzen als Lehramtsanwärter in den
Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf sei dieser 1987 an die Schule
St. Peter in Straubing gekommen. Im Jahr 2002 habe er dort die Aufgabe
des Konrektors wahrgenommen, bis er 2005 zum Schulleiter der
Laberweintinger Grundschule berufen worden sei. Neun Jahre lang habe
Ludwig Plötz hier, betonte der Schulrat, den Dienst an den Kindern
hervorragend gemeistert. Mit großem Pflichtbewusstsein sei er in der
Erziehung und Bildung der Kinder tätig gewesen. Nun werde die
Grundschule mit Georg Beutlhauser einen bodenständigen und sehr
geeigneten Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Ludwig Plötz
bekommen.
Mit dem Lied „Das Beste am ganzen Tag, das sind die Pausen“ erinnerte
der Kinderchor den in Pension gehenden Schulleiter daran, dass er nun
ganz oft und lange möglichst bei Sonnenschein „Pause machen“ dürfe. Im
Namen der Gemeinde Laberweinting verabschiedete Bürgermeister Hans Grau
Rektor Plötz mit dem Zitat von Wilhelm Busch „Meistens hat, wenn zwei
sich scheiden, einer etwas mehr zu leiden“. Ein Blick in die
Vergangenheit zurück zeige, so der Bürgermeister, dass Ludwig Plötz als
Schulleiter sichtbare Spuren hinterlassen habe. Fair, aber auch zäh habe
er sich für die Schule eingesetzt. Als würdiges Glied habe er die Reihe
der Laberweintinger Schulleiter fortgesetzt – allerdings mit einem ganz
anderen Führungsstil. Mit dem Dank für die Einsatzfreude und den
gezeigten Idealismus überreichte das Gemeindeoberhaupt einen Korb mit
Wein an den scheidenden Rektor.

Der Elternbeirat wies in Versen humorvoll auf die eine oder andere
Eigenheit des Rektors hin.
Die humorvollen Beiträge setzten dann die Viertklässler und der
Elternbeirat der Grundschule fort. Während die Kinder „Das alte Haus von
Laberweinting“ – damit war natürlich die Schule gemeint – besangen, wies
die Elternvertretung mit Augenzwinkern auf die eine oder andere
Eigenheit des neun Jahre Dienst tuenden Schulleiters hin. Dabei kamen
unter anderem seine Vorliebe für das Fach Mathematik und die
Hausaufgaben, die sich in einem kräftigen Stapel voll geschriebener
Hefte manifestieren, sein Wertlegen auf gepflegte Kleidung – selbst beim
Sport – , die willkommenen Weinproben mit dem Elternbeirat, die sein
Nachfolger natürlich unbedingt beibehalten sollte, oder sein Sinn für
Kulinarisches („Blaukraut und Ente“) und sein Lieblingslokal „Seethaler“
zur Sprache. Als Abschiedsgeschenk übergaben die Kinder eine „Kiste“ mit
persönlichen Mitteilungen, der Elternbeirat ein Foto der Schule mit
allen Kindern.
„Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen.“ Mit diesen Worten
leitete Rektor Ludwig Plötz seine Abschiedsrede ein. Besonders bedanke
er sich für die neun Jahre währende wunderbare Zusammenarbeit an der
Grundschule. Mit dem Arbeitsende und der Pensionierung sei aber auch ein
Verlust verbunden, so der Schulleiter. Verlieren werde man sicher das
Gefühl gebraucht zu werden, von den Kindern, von den Kollegen. Denn
morgens aufstehen zu können und nach Laberweinting in eine wunderbare
Schule fahren zu können, habe immer etwas Zufriedenstellendes für ihn
gehabt. „Den Beruf des Lehrers habe ich gerne ausgeübt und die Arbeit
als Schulleiter hat mich erst recht fasziniert. Man konnte als
Schulleiter nicht nur verwalten, sondern auch gestalten. Und das in
Zusammenarbeit mit kompetenten Mitarbeitern und engagierten Eltern!
Meine Zeit an der Grundschule Laberweinting war eine runde, höchst
zufriedenstellende Tätigkeit,“ so das Resümee von Ludwig Plötz.
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